Italienisches Flair

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In 'Via Torino' wird die Geschichte einer deutsch-italienischen Familie erzählt, beziehungsweise viel mehr die Geschichet der Frauen dieser Familie. Ende der 60er Jahre kommt Eleonora erstmals nach Italien, um sich dort den Arbeiterstreiks in Turin anzuschließen. Dabei lernt sie Valerio kennen, einen jungen Sizilianer, der die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen im Fiat-Werk satt hat. Während Eleonora sich nicht nur in Valerio, sondern auch in Italien verliebt, hält ihre Tochter Rosalia überhaupt nichts vom Herkunftsland ihres Vaters. Die Halb-Italienerin muss sich schon von klein an mit Fremdenhass rumschlagen und nach einer schicksalhaften Begegnung mit zwei italienischen Brüdern möchte sie nie wieder einen Fuß in dieses Land setzen. Eleanoras Enkelin, Rosalias Tochter Milena, weiß nicht viel über die Geschichte ihrer Familie und nimmt sich vor, selbst Erkundungen anzustellen.

Nach und nach wird hier die Geschichte dieser drei Frauen sowie ihre mehr oder weniger komplizierten Beziehungen zum Land Italien erzählt. Durch mehrere Zeitsprünge sind die Schicksale der Frauen von Beginn an miteinander verflochten. Auch innerhalb der Kapitel werden teilweise mehrere Zeitstränge gleichzeitig behandelt, was mich besonders zu Beginn auch verwirrt hat. Trotzdem bin ich nach einer Zeit in die Geschichte eingetaucht und war insbesondere von den drei starken Protagonistinnen begeistert. Außerdem fand ich es auch sehr interessant, über die Aufstände der italienischen Fabrikarbeiter zu lesen, da ich bisher nicht sehr viel darüber wusste. Abgesehen davon hat mich der italienische Flair des Romans einfach überzeugt und ich habe jetzt Lust, selbst bald nach Italien zu fahren. Alles in allem würde ich den Roman empfehlen, vor allem für alle, die ein bisschen von Italien träumen wollen.