Nahe gehende Figuren

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gwinnifer Avatar

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Schon auf den ersten Seiten von Aja Leuthners „Via Torino“ war ich verliebt ihn ihren Schreibstil. Sie schreibt wortgewandt, mit ganz eigenen Bildern, wie eine kluge und zugleich warmherzige Beobachterin. Nicht nur die drei Hauptfiguren, sondern auch die Nebenfiguren sind eindringlich dargestellt, sie und ihre Geschichten gehen nah und hallen nach. Ich fühle mich, als hätte ich sie wirklich kennengelernt und Zeit mit ihnen verbracht. Die Geschichte ist auch clever aufgebaut, so dass zwischen den Kapiteln aus wechselnden Perspektiven und Zeitpunkten immer gerade so viel angedeutet wird, dass neue Fragen auftauchen, die man unbedingt durch Weiterlesen beantworten will.
Einziges Manko: ich war mir vor allem zu Beginn nicht immer gleich sicher, ob wir uns gerade in Deutschland oder in Italien befinden und auch bei „Mutter“ und „Tochter“ musste ich immer wieder kurz überlegen, wer gerade gemeint ist, je nachdem, aus wessen Perspektive gerade geschrieben wurde. Trotzdem empfehle ich dieses Buch uneingeschränkt, es war eine große Lesefreude!