Nette Familiengeschichte

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schokoflocke Avatar

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1969 - Eleonora, eine Tochter aus gutem Hause, wiedersetzt sich ihren bürgerlichen Eltern und bricht ihr Jurastudium ab um in Turin um die Arbeiterrechte zu kämpfen. Dort lernt sie auch die Liebe ihres Lebens, Valerio, kennen. Fünfundzwanzig Jahre später steht Eleonoras Tochter Rosalis vor einer anderen Entscheidung, schwanger und ohne Mann, beschließt sie auf nichts zu verzichten, ihr Studium zu beenden, Karierre zu machen und ihre Tochter Milene alleine großziehen. Als Milen größer wird, stellt sie Rosalias Entscheidung in Frage und will unbediengt etwas über ihren Vater rausfinden.

Wie man schon nach dem Klappentext vermuten kann, ist Via Torino eine nette, deutsch - italienische Familiengeschichte, die über drei Generationen erzählt wird. Wie oft bei unterschiedlichen Erzählsträngen, habe ich nicht alle gleich gemocht. Meine Lieblingsfigur ist definitiv Eleonora und ihre Geschichte fand ich einfach ganz toll. Die Liebesgeschichte mit Valerio hat mir sehr gut gefallen, weil es süß, aber auch authentisch rüber kam. Der historischer Hintergrund um die Arbeiterstreiks im Turin und die Unterstüzung der Studenten war etwas besonderes und macht die Geschichte ein wenig anspruchsvoller. Die anderen Handlungsstränge haben mir deutlich weniger gefallen, besonders der Mutter - Tochter - Konflikt zwischen Rosalia und Milena hat mich überhaupt nicht angesprochen, wahrscheinlich weil man das Problem schon von vielen anderen Familiengeschichten kennt.
Insgesamt war das Buch aber eine schöne und positive Überraschung - angenehm zum lesen, mit sympathischen Charakteren und wunderbaren Toscana - Lebensgefühl, vermischt mit paar ernsteren Themen. Für mich eine perfekte Lektüre für zwischendurch.