Spannende Familiengeschichte

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philomina Avatar

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Die Covergestaltung gefällt mir sehr gut und erscheint farblich und auch von der Motivauswahl her passend und gut abgestimmt. Das Buch und der Umschlag machen optisch und haptisch einen hochwertigen Eindruck, was dem Lesevergnügen schon vor Beginn der eigentlichen Lektüre entgegen kam.

In "Via Torino" lernen wir Eleonora (Großmutter), Rosalia (Tochter) und Milena (Enkeltochter) kennen, die jeweils kapitelweise aus ihrer Sicht die Handlung der Familiengeschichte jeweils in einem bestimmten Zeitabschnitt beschreiben:
Dadurch lernen wir aus Eleonoras Perspektive heraus das "wilde München" Ender der Sechzigerjahre kennen, Rosalia nimmt uns mit in ihre dortige Jugend in den 1980er Jahren und in die 90er Jahre, die Enkeltochter Milena schließlich dürfen wir in den 2010er Jahren begleiten. Das Buch endet im Jahr 2018, wiederum erzählen alle drei Frauen aus ihrer Perspektive, wie sich ihre Lebensgeschichte bis dahin weiter entwickelt hat.

Gerade diese multiperspektivische Erzählperspektive von Frauen dreier Generationen hat mir sehr gut gefallen. Ich habe durch das Buch viel neues über Italien gelernt, und zwar nicht nur über die Kultur und Lebensweise, sondern auch zeitgenössische Hintergründe, z.B. den Arbeiterstreiks im Turin der 70er Jahre. Das Buch scheint sehr gut recherchiert zu sein, sowohl von den historischen Geschehnissen als auch den örtlichen Gegebenheiten her! Auch emanzipatorische Aspekte und Herausforderungen dreier Frauengenerationen finden ihren Platz.

Ich würde das Buch klar weiterempfehlen!