Leichte Unterhaltung

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timphilipp Avatar

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Der erste Roman der Autorin „Wir sind doch Schwestern“ hat mich vor einigen Jahren nachhaltig beeindruckt. Anders war es dann schon bei ihrem Roman „Wir sind schließlich wer“, einem Vorgängerband zu dem hier besprochenen Buch. Er hat mich enttäuscht. Dennoch habe ich es jetzt noch einmal mit dem Fortsetzungsroman der Autorin versucht und muss sagen, dass das Buch auf einem seichten Niveau verharrt. Beide Bücher lassen sich unabhängig voneinander lesen. Auf den einen oder anderen Gesichtspunkt aus der Vergangenheit wird stichwortartig eingegangen. Die Geschichte ist erneut in der Heimat der Autorin am Niederrhein angesiedelt, so dass sie für dort Ansässige ein gewisses Interesse wecken könnte. Thematisch erscheint mir alles künstlich aufgesetzt genauso wie die Dialoge der Romanfiguren, die unnatürlich wirken. Die nicht dem Familienbild entsprechende Protagonistin Anna ist als Pastorin in ihrer Heimat tätig. Allerdings wundere ich mich immer wieder, dass sie eigentlich überwiegend Freizeit zu haben scheint. Im Wesentlichen ist die Geschichte eine Mischung aus etwas Krimi – bei dem sich durchaus gut miträtseln lässt - und Familiengeschichte. Zu viel dreht sich um den vermeintlichen Standesdünkel der Adligen, was ich als aus der Zeit gefallen empfinde. Viele durchaus ernsthafte Themen werden angerissen, aber letztendlich nicht vertieft behandelt, wie z.B. Diskriminierung und political correctness.
Als leichte Unterhaltung geeignet, anspruchsvolle Lektüre darf nicht erwartet werden.