Vielleicht mag ich... das Buch ;)

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caillean79 Avatar

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Das erste, was mir an der Leseprobe auffiel, war die Seitengestaltung. Die Figuren, die da als Wasserzeichen auf den jeweils ersten Seiten der Kapitel herum“hüpfen“, machen das Buch schon liebenswert. Das ist mal eine Abwechslung zur „normalen“ Buchseite.

Die Geschichte beginnt ja mit einer wirklich gemeinen Tat gegenüber Anna. Ich habe richtig mit ihr mitgelitten und gehofft, dass sie diese Demütigung überwindet. Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen, die so etwas erlebt haben, das ihr Leben lang mit sich herumtragen und – wie auch später Annas Freunde richtig feststellen – in ihrem Selbstwertgefühl beeinträchtigt sind.

Umso mehr hat es mich aber gefreut zu lesen, dass Anna trotz ihrer schlimmen Jugenderlebnisse zu einer jungen Frau mit Charakter gereift ist. Natürlich liegt der Schatten ihrer Schulzeit noch immer über ihr und wird umso bedrohlicher, als jetzt das Klassentreffen ansteht. Schön fand ich, wie ihre Freunde versuchen sie zu überreden, sich dieser Vergangenheit zu stellen. Obwohl ich mir andererseits auch vorstellen kann, wie unheimlich schwer das für jemanden sein muss, der letztlich nicht viel zum „Vorzeigen“ hat. Anna ist Anfang 30, kinderlos, single… Ich könnte mir vorstellen, dass das schon wieder reicht, damit ihre alten Mitschüler erneut über sie herziehen, da sie nichts von den üblichen Klischees (Ehemann, Kind/er, Haus...) erreicht hat…

Ich würde mich freuen, dieses Buch (vorab) weiterlesen zu dürfen, das trotz der betont modernen Sprache ziemlich viele Denkansätze zu beinhalten scheint…

PS: Aber musste diese Ausführlichkeit bei der Beschreibung ihres Internet-Dates wirklich sein? Das glitt ja richtiggehend ins Vulgäre ab und ich hab mich beim Lesen an dieser Stelle mit der LP nicht mehr wohlgefühlt.