Anna trifft James

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
adel69 Avatar

Von

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

gerade habe ich folgendes Buch zu Ende gelesen:

==Vielleicht mag ich dich morgen.==

Geschrieben wurde das Buch von der schottischen Autorin

==Mhairi McFarlane.==

Wie mir das Buch gefallen hat, zeigt der folgende Bericht.

==Anna trifft James nach Jahren wieder - oder: die Handlung==

Anna Alessi ist 32 Jahre alt, ein südländischer Typ und eine schöne Frau. Darüber hinaus hat sie einen Doktortitel und arbeitet in einer Universität.

Doch diese kluge und schöne Frau wird immer wieder von ihrer Vergangenheit gequält - war sie doch als Schülerin dick und unförmig und trug selbst genähte Schlabberkleidung. Deswegen wurde sie von ihren Mitschülern gemobbt. Damals trug sie noch ihren Vornamen Aureliana - den sie, um ihr vergangenes Leben zu verdrängen, irgendwann in Anna umwandelte.

Von ihren Freunden lässt sie sich überreden, zu einem Klassentreffen zu gehen, das ihre ehemaligen Mitschüler 16 Jahre nach Schulabschluss organisiert haben.

Aber soll Anna dorthin gehen? Zu ihren ehemaligen Mitschülern hat sie keinen Kontakt mehr und sie vermisst sie auch nicht. Denn sie hat sich einen eigenen Freundeskreis aufgebaut. Freunde, die von ihrer Vergangenheit wissen, aber Anna so lieben und schätzen, wie sie ist.

Anna geht zu dem Klassentreffen und ist erstaunt. Kein Mensch kennt sie. Auch nicht James Fraser, in den sie während der Schulzeit verliebt war und der ihr die schlimmste Demütigung ihres Lebens verpasste. Sie redet mit James und dessen bestem Freund Lawrence und verlässt das Klassentreffen.

Einige Tage später ergibt es sich, dass sie beruflich mit James zusammenarbeiten muss. Die Firma PARLEZ, für die er arbeitet, soll eine App erstellen über Relikte der historische Figur Theodora. Anna soll James Hintergrundinformationen geben über diese Relikte, damit er diese in seine App integrieren kann.

Aus einer anfänglich unliebsamen Zusammenarbeit entwickelt sich langsam Freundschaft. Und Anna ist erstaunt, dass James sie immer noch nicht erkennt. Er lebt in Trennung von seiner Frau Eva - und fühlt sich tief in Annas Schuld, als sie seinen Kater Luther vor dem Überfahren bewahrt. Eines Tages erfährt James, wer Anna überhaupt ist - und es kommt zum Eklat...


==Vorhersehbar, aber nett zu lesen - oder: meine Leseerfahrung==

Bei vorablesen.de wurde das Buch verlost zusammen mit zwei anderen Titeln. Ich hatte mich um diese Bücher beworben, aber nicht gewonnen. Gerade, weil mich Annas Geschichte interessierte, habe ich mir aber das Buch gekauft.

Das aus der Perspektive des auktorialen Erzählers (kein Ich-Erzähler)verfasste Buch lässt sich leicht lesen. Die Autorin bringt viele Dialoge ins Spiel und die Figuren Anna und James kann ich mir lebhaft vorstellen. Anna ist mir sofort sympathisch - es tut mir leid, was sie erleben musste. Gleichzeitig bewundere ich, was für eine starke Frau aus ihr geworden ist. Sie kann sich unterdessen wehren, tritt sehr selbstbewusst und bestimmt auf - und weiß, welches Wissen und welche Macht sie in der Universität ist. Sie könnte James von diesem Job disqualifizieren lassen, wenn sie wollte. Aber er gibt ihr keinen Anlass dazu. Und so gibt es immer wieder Gründe und Gelegenheiten, bei denen sich Anna und James treffen oder miteinander in Kontakt treten.
Es gefällt mir auch zu lesen, wie lange Anna James im Unklaren über ihre Vergangenheit lässt - und nur durch einen Zufall erfährt er wirklich, wer sie ist.

Manche Szenen sind mir jedoch zu langatmig und zu unwichtig. Beispielsweise ein Konzertbesuch, den Anna vornimmt - und der für die weitere Handlung irrelevant ist.
Weiterhin finde ich manche Dialoge zu zotig und zu überspannt. Beispielsweise manche Bemerkungen, die Anna und James machen, wenn sie sich unterhalten. Das geht mir auf die Nerven. Da bin ich der Ansicht: Muss das Buch unbedingt 490 Seiten lang sein? Hier hätte man auch kürzen können - und dieselbe Botschaft rüberbringen können, die man vermittelt hat.

Außerdem bleibt das Buch vorhersehbar. Man kann sich schon innerhalb der ersten 100 Seiten denken, wie das Buch enden könnte. Ich habe mich gefragt, ob mich das stört. Ein bisschen stört es mich, andererseits finde ich die Geschichte so herrlich entspannend. Ich habe das Buch gern gelesen auf einer Zugfahrt, aber auch draußen im Freien, wenn es so richtig warm war. Ich finde Anna und James so erfrischend. Von James wusste ich anfangs nicht, was ich genau von ihm halten sollte - er wurde mir aber im Laufe der Lektüre immer sympathischer.
Das Ende ist vorhersehbar - aber schön. Einfach schön und positiv. Und das braucht man doch auch einmal. So empfinde ich das.


==Mein Fazit==

"Vielleicht mag ich dich morgen" ist ein netter und unterhaltsamer Roman über Anna und James, die sich in der Schulzeit nicht mochten - und sich als Erwachsene zusammenraufen müssen. Daraus entwickelt sich eine Freundschaft.

Wegen diverser Langatmigkeiten und mancher Dialoge, die mir zu überdreht sind, ziehe ich einen Stern ab. So bleiben noch vier Sterne und eine Leseempfehlung.

P.S.: Diese Rezension wird in ähnlicher Form noch auf anderen Plattformen erscheinen, auf denen ich unter anderem als Sydneysider47, unter Irina Melbourne und anderen Namen unterwegs bin.