Mhairi McFarlane: Vielleicht mag ich dich morgen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
florinda Avatar

Von

Mhairi McFarlane: Vielleicht mag ich dich morgen

Ihre Schulzeit war für Aurelianah wie eine am eigenen Körper pur erlebte Hölle.
Vor allem ein Mitschüler namens James machte ihr Tag für Tag das Leben wirklich sehr schwer.
Und dies nicht nur mit einem Dumme-Jungen-Lausbuben-Streich, sondern mit rigorosem Mobbing.
Gut eineinhalb Jahrzehnte später steht jetzt ein Klassentreffen an.
Damals eher unscheinbar und pummelig, verbal wehrlos, ist sie, die sich heute Anna nennt, das vollkommene Gegenteil geworden: Schlank, schick, eloquent und schlagfertig.
James erkennt sie deshalb auch nicht wieder.
Wie sollte er auch?
Wer kommt schon auf die Idee, dass aus dem hässlichen Entlein ein wunderschöner stolzer und charmanter Schwan geworden ist?
Leider ist Mobbing immer wieder ein Thema, sowohl in der Schule als auch im Beruf. Es gibt immer ein Opfer, Prellbock für Geltungsbedürfnis, Profilneurose und schlechte Laune anderer, oft nur vermeintlich stärkerer Mitschüler oder Kollegen. Und es gibt bedauerlicherweise eben auch immer wieder die Täter.
Und die Zuschauer. Applaudierend oder zumindest still dabeistehend.
Dann muss der Gemobbte sich entscheiden, ob er sich das weiterhin gefallen lassen will oder ob man sich zu wehren versuchen will. Fraglich ist auch immer, ob man überhaupt Gehör, Glauben und Unterstützung findet.
Die Gefahr besteht immer, den Kürzeren zu ziehen. Und dann wird es meistens noch viel schlimmer.
Die Autorin Mhairi McFarlane hat in ihrem Roman also ein sehr ernstes Thema aufgegriffen, aber glücklicherweise auch öfter mal eine Prise Humor versteckt.
Es hat mir deshalb gut gefallen, die erwachsene Anna zu beobachten, wenn die Geschichte auch so oder so ähnlich schon zigmal geschrieben oder verfilmt worden sein dürfte.
Ich kann dieses Buch also empfehlen.
Und ich würde gern weitere Bücher von dieser Autorin lesen.