Nette Geschichte ohne große Highlights

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mainstreamgoere Avatar

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„Vielleicht mag ich dich morgen“ von Mhairi McFarlane hatte ich ehrlich gesagt gar nicht auf dem Radar, bis ich es vollkommen überraschend in den Händen halten durfte. Da der erste Roman „Wir in drei Worten“ von der Autorin hochgelobt wurde, wollte ich dem neuesten Werk eine Chance geben, muss aber dazu sagen, dass meine Erwartungen nicht unbedingt hoch waren, was letztendlich auch ganz gut war.

Die Autorin kann schreiben, dies kann man ihr definitiv nicht absprechen, allerdings hat sie es nicht geschafft, mich an dieses Buch zu fesseln. Es liest sich zwar alles ganz nett und auch die Figuren sind gut ausgearbeitet, allerdings kamen mir viele Momente bereits aus anderen Büchern sehr bekannt vor, was hauptsächlich daran liegt, dass sich das Buch an vielen Klischees bedient, die bereits in anderen Büchern mal mehr, mal weniger gut behandelt wurden. Alles wirkt hier nett: Dialoge, Orte, Handlung, aber dennoch gab es für mich kein Highlight, sodass ich das Buch mehrfach etwas gelangweilt aus der Hand gelegt habe.

Mit Aureliana lernt man eine recht interessante Figur kennen, die es in ihrer Schulzeit aufgrund von Mobbing und Übergewicht nicht leicht hatte. Mittlerweile hat sie jedoch sehr stark abgekommen, ist in ihrem Beruf erfolgreich und möchte lieber Anna genannt. Dennoch hinterlässt die Zeit, in der sie gemobbt wurde, deutlich ihre Spuren, denn sie ist nach wie vor sehr unsicher und besitzt nur ein sehr geringes Selbstbewusstsein, was sehr schade ist, da sie das nicht nötig hat. Als sie auf ein Klassentreffen eingeladen wird, ist sie demnach skeptisch und hat Angst, dass man sie erneut nur ausnutzen und bloßstellen könnte, allerdings kommt alles anders, denn niemand erkennt sie und auch der neue Name sorgt dafür, dass sie von den anderen vermehrt akzeptiert wird.

James ist die zweite wichtige Figur in der Geschichte, denn er war in der Schule nicht nur ihr Schwarm, sondern auch derjenige, der sie am meisten mit seiner herablassenden Art verletzt hat. Da die Geschichte zum Teil aus seiner Sicht erzählt wird, lernt man ihn relativ gut kennen, allerdings erschien er mir oftmals als viel zu oberflächlich, um ihn am Ende tatsächlich zu mögen.

James und Anna treffen dazu auch beruflich aufeinander und somit es fast schon klar, dass sich am Ende mehr ergibt. Von daher ist die Geschichte nicht nur oftmals klischeebeladen, sondern auch sehr vorhersehbar, was ich sehr schade fand. Es ist zwar durchaus üblich, dass Bücher aus dem Genre oftmals vorhersehbar sind und meist alles den selben Verlauf nimmt, allerdings war dies hier bereits nach den ersten dreißig klar, sodass ich quasi nur noch darauf gewartet habe, dass alles eintrifft, was ich bereits geahnt habe.

Das Cover gefällt mir ganz gut und passt hervorragend ins Genre. Bei der Kurzbeschreibung bin ich dagegen unentschlossen. An sich ist diese durchaus gelungen, allerdings nicht unbedingt ansprechend, wenn man bereits zig andere Bücher aus dem Genre gelesen hat. Hier hat mir die Besonderheit gefehlt, um mich quasi direkt auf das Buch zu stürzen.

„Vielleicht mag ich dich morgen“ erzählt eine nette Geschichte, die für zwischendurch sicherlich ganz nett ist, allerdings hat mir hierbei ein richtiges Highlight gefehlt, sodass das Buch für mich mit anderen Büchern aus dem Genre leider nicht mithalten konnte. Dennoch: Wer mit dem Genre weniger vertraut ist und dieses lediglich ab und zu mal liest, der dürfte an diesem Buch seine Freude haben.