Sie hätte es mal lieber lassen sollen

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badwolf Avatar

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Inhalt

Anna, damals Aureliana genannt, wurde in der Schule aufgrund ihrer Gewichts stets und ständig gemobbt und erniedrigt. Anna entspricht zwar nicht dem Idealbild dieser pupertierenden Kinder, doch ist sie sehr gebildet und nach einem richtig blöden Kommentar von ein paar unbekannten Idioten auf der Straße, kommt es zu dem, wie soll es anders sein, erwarteten "Klick" von dem Schalter in ihrem Kopf. Anna ist mittlerweile aber schon Anfang 20 als sie sich dazu entschliesst ihre Ernährung umzustellen. Wie zu erwarten klappt es und sie nimmt ab und wird zu einer wunderhübschen jungen Frau mit italienischen Wurzeln. Die Italienischen Wurzeln hat sie selbstverständlich vorher schon gehabt. Was ihr aber stets und ständig auf der Seele brennt, sind die Demütigungen als sie ein Teenager war. Den blanken Horror der ihr der Schulliebling und Mädchenschwarm James angetan hat, kann sie einfach nicht vergessen. Sie sinnt nicht mal auf Rache, aber in ihrem Kopf spielt sich immer wieder ab wie sie ihm die Meinung geigt. Ein Klassentreffen steht an. Anna, immernoch völlig eingeschüchtert und psychisch angeschlagen, also zumindest was ihre Schulkameraden angeht, will eigentlich nicht auf diese Veranstaltung. Natürlich entschliesst sie sich doch dort hinzugehen. Suprise Surprise, niemand erkennt Anna. Auch nicht der, in meinen Augen, unsymphatische James. Das unspektaktukläre Klassentreffen ist nur ein kurzer Bestandtteil. Es dient in der Geschichte auch nur damit Anna nach den Jahren mal wieder auf James trifft, der wie soll es auch anders sein, grad eine Trennung hinter sich gebracht hat. Im späteren Verlauf müssen Anna und James beruflich etwas miteinander zu tun haben. Denn Beide haben durchaus gut bezahlte und hochrangige Jobs. Den weiteren Verlauf der Geschichte möchte ich nun nicht beschreiben.
Meinung

Ich glaube seit Lisa Plenske "Verliebt in Berlin" ist die Geschichte um das hässliche Entlein was zu einem wunderschönen Schwan wird, allen bekannt. Man muß die Serien nicht mehr gesehen habe, ich tat es ebenfalls nicht, aber es gab Zeiten da wurde man doch regelrecht mit Infos darüber bombadiert. Ausserdem ist diese Story eine immer öfter gern aufgegriffene Idee für einen Roman. Wie eben auch bei "Vielleicht mag ich dich morgen". Ein dickes unattraktives Mädchen wird gemobbt und als sie dann ihrem Äusseren einen neuen Touch gibt, will sie es allen zeigen. Nichts anderes spielt sich in diesem Roman ab. Ich will das Buch nicht vollends schlecht reden. Ich mag sogar die Protagonistin Anna und bewundere ihre Verwandlung, wenn auch ein bisschen klischeebelastet. In meinen Augen hat es die Autorin ein wenig übertrieben. Der Schreibstil ist flüssig und eher anspruchslos. Seicht dümpelt die Geschichte vor sich her und zieht sich irgendwann wie ein ausgelutschter Kaugummi. Da kann auch der leichte sarkastische Unterton ncht viel heraus reisse. Am Ende wird es dann ein wenig wirr und die Fahrt rasanter. Fast so als ob die Autorin plötzlich gemerkt hat wieviele Seite sie schon geschrieben hat und nun zum Ende kommen muß, ohne das es ein Buch von 1500 Seiten wird.

Irgendwann in der Mitte des Buches wird dem Leser das Ende bereits klar. Für mich ein Punkt an dem es langweilig wurde, weil ich das Ende echt sowas von bekloppt finde und Anna am liebsten den Kopf gewaschen hätte. Ich hätte mir wirklich ein anderes "Happy End" gewünscht und habe es auch wirklich gehofft als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt. Den Titel kann man nämlich durchaus anders interpretieren. Zumindest wenn man Fantasie hat. Das hätte der Autorin auch gut gestanden. Leider bin ich deswegen echt enttäuscht und das Buch ist für mich nun kein besonderes. Nette Geschichte, wie man sie kennt. Das Ende auch wie man es kennt. Nichts neues, nichts weltbewegendes. Schade schade..
Ich gebe übrigens eine Kaufempfehlung, weil Geschmäcker nun mal verschieden sind, gott sei Dank. Lesenswert kann es ja durchaus auch sein, man darf halt im Vorfeld keine Wunschvorstellung haben und man muss sich drauf einstellen das alles ein wenig langatmig ist. Na zumindest bin ich durch das Buch ein wenig schlauer geworden, auch wenn ich auf diese Erfahrung durchaus hätte verzichten können. Der rasierte Gorilla... Ihh!