Spritzig erzählt aber insgesamt zu oberflächlich und vorhersehbar

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mrs-lucky Avatar

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„Vielleicht mag ich Dich morgen“ von Mhairi McFarlane ist ein locker erzählter Liebesroman, der Fans des Genres Frauenroman ein unterhaltsames Lesevergnügen bereiten wird. Das Buch ist ansprechend geschrieben, wenn auch nicht unbedingt anspruchsvoll.
Aureliana hatte in ihrer Schulzeit aufgrund ihres Übergewichts und ihres Aussehens sehr unter Mobbing zu leiden. Ein absoluter Tiefpunkt war eine Schulfeier, bei der ihr Schwarm James Fraser in ihr Hoffnungen geweckt und sie um ein Duett auf der Bühne gebeten aber letztendlich nur bloß gestellt hat.
16 Jahre später hat Aureliana nicht nur viele ihrer Pfunde verloren, sondern ist auch zu einer Schönheit mutiert und lebt als erfolgreiche Geschichtsprofessorin in London. Um die Verwandlung abzurunden, hat sie ihren Namen geändert und nennt sich jetzt Anna. Lediglich ihr Selbstbewusstsein ist bei dieser radikalen Wandlung auf der Strecke geblieben. So zögert sie, bei einem Klassentreffen ihren Peinigern von damals gegenüber zu treten. Doch mit Erstaunen stellt sie fest, dass niemand sie erkennt und auf die Idee kommt, hinter der attraktiven Anna könne die hässliche Aureliana von damals stecken. Als Anna und James dann auch noch beruflich miteinander zu tun bekommen, wittert Anna ihre Chance zur Rache, entdeckt aber bald ganz ungewohnte Seiten an ihrem Erzfeind.
Die Geschichte ist locker erzählt, der Wortwitz, lebhafte Dialoge und einige amüsante Szenen machen einige Schwächen wett. Abgesehen von dem eher unrealistischen Aufhänger von der Verwandlung des hässlichen Entleins in einen schönen Schwan, bedient die Geschichte für meinen Geschmack zu viele Klischees und ist in weiten Teilen sehr vorhersehbar. Die Charaktere bleiben eher blass, die Hauptperson Anna wirkt aufgrund ihrer Vergangenheit und ihrer natürlichen und zurück haltenden Art sympathisch, aber auch ihre Person sollte man nicht hinterfragen, da sie sonst wenig schlüssig und glaubwürdig wirkt. Allerdings bin ich nicht wirklich ein Maßstab, da Liebesromane nicht zu meinen Favoriten gehören. Fans der ChickLit-Richtung werden sich mit dieser durchaus spritzigen Erzählung vermutlich deutlich mehr amüsieren als ich.