Enttäuschend

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rinoa Avatar

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Seit Maschas Sohn vor 12 Jahren ertrank, lebt sie selbst wie in einem Kokon; regelmäßige Tauchgänge im Schwimmbad sowie Besuche auf dem Friedhof bestimmen ihren Alltag. Doch dann trifft sie auf die obdachlose Sally und beginnt, ihr Leben noch einmal zu überdenken. Gleichzeitig lernt der Leser auch die alleinerziehende Alice kennen, die (zunächst) überhaupt keinen Bezug zu der Geschichte von Mascha hat.

Auch wenn ich normalerweise kein Freund von kitschigen Covern bin – dieses hat mir wirklich gut gefallen und ich fand es sehr stimmig. Auch der Beginn des Buches hat mir zugesagt, besonders die Sprache von Ruth Hogan hat meinen Geschmack getroffen, tiefgründig und teilweise fast ein wenig poetisch erzählt sie von Maschas Leben und ihren Gedanken.

Leider hielt der sehr positive Eindruck bei mir nicht lange an. Mit der Zeit machten die immer gleichen Wiederholungen das Lesen recht eintönig, oft ertappte ich mich bei der Frage, wann denn nun „endlich mal etwas passiere“. Das tat es allerdings weiterhin nicht, vielmehr plätscherte die Handlung so dahin.
Zum einen blieb Mascha für mich – obwohl die meiste Zeit ihre Gedanken und Gefühle beschrieben werden – seltsam oberflächlich und nicht greifbar. Zum anderen gab es auch immer wieder recht große zeitliche Sprünge, die allerdings lediglich am Rande erwähnt wurden. Auch wurde nur am Rande erwähnt, was in dieser Zeit passiert war, wohingegen andere Begebenheiten bis ins kleinste Detail und sehr ausführlich erzählt wurden. Diese Diskrepanz hat mich etwas gestört.

Alles in allem fand ich das Buch allerdings – auch wenn es vielleicht einen anderen Anschein hat – nicht schlecht und musste mich auch nicht durchquälen, trotz der Wiederholungen und teilweisen Langatmigkeit. Das lag hauptsächlich an der wirklich tollen Art der Autorin, zu schreiben.

Was es mir letztendlich dann aber doch vermiest hat, war der Schluss. Ich hatte schon recht früh einen gewissen Verdacht und wirklich gehofft, dass er sich nicht bestätigt. Leider vergebens. Das Buch so enden zu lassen war für mich regelrecht ärgerlich und eindeutig zu viel des Guten!