Tabuthema schön verpackt

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trinity 41 Avatar

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Sterben, Tod, Trauer... Das sind immer noch (oder wohl besser wieder) Tabuthemen in der heutigen Gesellschaft. Die Herangehensweise von Ruth Hogan, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, fand ich sehr charmant und berührend.

Mir hatte schon das lebensbejahende, farbenfrohe Cover sehr gefallen, das einen Akzent setzt und von vornherein einen Kontrast zum augenscheinlich tragischen Inhalt des Buches darstellt.

Im Roman dreht sich Alles um das Leben zweier Frauen und ihren sehr unterschiedlichen Umgang mit dem Weiterleben nach einem traumatischen Erlebnis, einem Verlust. Die eigentliche Protagonistin Mascha, die ihren Sohn und damit einen großen Teil ihres Gefühls verloren hat, lernt die Obdachlose Sally Red Shoes kennen und nach und nach als Freundin und Beistand schätzen. Mit Sally an ihrer Seite lernt sie, den Kopf wieder über Wasser zu halten und ihren Trost nicht nur im Reich der Toten zu suchen.
Die Geschichten der Frauen verbinden sich auf wundersame Weise und führen zu einen unerwarteten Ende.

Poetisch, tragisch, magisch, schön. All das war das Buch für mich. Die Erzählkunst der Autorin und ihr Gefühl für kleine, feine Details und die zauberhafte Beschreibung von Orten und Dingen haben mich fasziniert und gefesselt.
Ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen!