Trauer und Hoffnung

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lealein1906 Avatar

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„Vielleicht tanzen wir morgen“ ist ein ganz besonderes Buch über Trauer und wie man damit umgehen soll. Deswegen ist das andere Motiv natürlich die Hoffnung. Die Geschichte ist einfach großartig erzählt und ich würde jedem empfehlen, dieses Buch zu lesen.
Es geht in erster Linie um Mascha und Sally. Mascha trauert seit 12 Jahren um ihren Sohn, Sally ist eine Obdachlose. Beide halten sich gerne auf dem Friedhof auf, das scheint das bindende Element zwischen den beiden zu sein. Dass da noch mehr ist, merken sie in der Geschichte nach und nach. Und genau Sally ist es, die es schaffen könnt, Mascha endlich wieder an die Oberfläche zu holen.
Der Roman wird jedoch nicht nur aus der Sicht von Mascha und Sally erzählt, es gibt noch viele andere Figuren, deren Geschichte ebenfalls erzählt wird. Natürlich fragt man sich am Anfang wieso, aber am Ende hat, wie so vieles, alles seinen Sinn. Durch die häufigen Perspektivwechsel war ich am Anfang öfter mal etwas verwirrt, aber dann kommt man schnell rein, lernt die Personen richtig kennen und alles gut auseinanderhalten.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist gut zu lesen, aber trotzdem nicht ohne Anspruch, einfach genauso, wie es zu dieser Geschichte passt. Auch der Titel drückt wunderbar die Aussage des Romans aus, die Suche nach der Hoffnung, von der man lange nicht weiß, ob sie gelingt.
Ich war von dem ersten Buch von Ruth Hogan (Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge) ziemlich begeistert und war gespannt, wie denn nun dieses Buch wird. Ich wurde trotz meiner hohen Erwartungen nicht enttäuscht. In meinen Augen hat das Buch genau das eingehalten, das es versprochen hat und eine wunderbare Geschichte zum Nachdenken erzählt.