Der Kampf um den Liegeplatz

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
waldeule Avatar

Von

Uta Eisenhardt berichtet in diesem Buch, wie sie zu ihrem Hausboot „Helene“ gekommen sind, welche Schwierigkeiten so nach und nach gelöst werden wollen und wie es sich auf dem Wasser so lebt. Leider bleibt letzteres zumindest für mich viel zu kurz, denn eigentlich wollte ich ja weniger über den Kampf mit Behörden um einen Liegeplatz lesen (das gehört natürlich dazu, wird aber m. M. zu sehr ausgewälzt), sondern mehr um das ganz besondere Wohngefühl beim Leben auf einem Hausboot. Über Gewöhnliches, das in dieser Wohnsituation doch ganz außergewöhnlich wird; über Besonderheiten und Alltägliches; über schöne und weniger schöne Momente. All das kam zwar vor, für mich wurden aber gerade diese Stellen viel zu kurz abgehandelt. Darüber hätte ich gerne viel mehr gelesen! Daneben habe ich auch die Freude und die Lust am Hausbootwohnen vermisst, viel öfter hab ich gedacht: „Warum tun sie sich das nur an?“

Durch die kurzen, größtenteils abgeschlossenen Kapitel liest es sich leicht und auch verhältnismäßig schnell. Den Text würde ich als eher „nüchtern“ bezeichnen, es wird viel beschrieben, aber wenig gefühlt oder wahrgenommen. So bleibt mir (außer den Schwierigkeiten bei der Liegeplatzsuche) nicht viel Inhaltliches im Gedächtnis.

Toll finde ich die zahlreichen Farbfotos, die einen ausgezeichneten fotografischen Eindruck des Lebens auf einem Hausboot wiedergeben.

Fazit: Ein Buch, das zwar viele Schwierigkeiten beim Wohnen auf einem Hausboot widergibt, mir aber trotzdem wenig von diesem Lebensgefühl vermitteln konnte. Nicht schlecht, aber auch nicht gut. Deshalb nur durchschnittliche drei Sterne.