Zu Beginn etwas langweilig, später überraschend

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lilli333 Avatar

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Inhalt:
Auf einem Festival in Cornwall meint die junge Laura eine Vergewaltigung beobachtet zu haben. Der Mann streitet dies vehement ab. Beim Prozess sagt Laura zugunsten des Opfers Beth aus, aber nach und nach kommen ihr Zweifel, zumal sich Beth zu einer Bedrohung für Laura und ihren Freund Kit entwickelt …

Meine Meinung:
Mir gefiel die zweigeteilte Erzählung recht gut. Ein Handlungsstrang berichtet über die Ereignisse zur Sonnenfinsternis 1999 in Cornwall, der zweite Strang spielt 2015, als Kit allein zu einer Sonnenfinsternis auf den Färöern aufbricht, während die schwangere Laura allein zu Hause in London bleibt. Die beiden sind untergetaucht, um nicht mehr von Beth gefunden zu werden, die offensichtlich mittlerweile eine Bedrohung darstellt.

Die Ausgangssituation fand ich noch sehr interessant, die Frage, was ist wirklich passiert. War es eine Vergewaltigung oder nicht? Und wie kam es dazu, dass sich das junge Paar von Beth bedroht fühlt? Doch dann plätschert die Geschichte ein wenig vor sich hin. Es passiert nichts wirklich Aufregendes. In der zweiten Hälfte des Buches wird es dann spannender. Langsam kristallisiert sich eine Entwicklung heraus, mit der ich nie gerechnet hätte und die mich vollkommen überraschend kalt erwischt hat.

Die Protagonisten fand ich alle nicht sonderlich sympathisch, obwohl sie teilweise als liebevoll und fürsorglich dargestellt werden. Aber da war immer noch etwas im Hintergrund, das mich auf Abstand hielt. So konnte ich auch leider gar nicht richtig mit fiebern, weil mir die Figuren einfach nicht wirklich wichtig waren.

Der Roman lässt sich schlecht in ein Genre einordnen. Wer allerdings einen klassischen Thriller oder Kriminalroman erwartet, wird enttäuscht werden.