Hochaktuell
Eine 16jährige wird vermisst. Das erste Hinweis auf ihren Verbleib ist ein Gewaltvideo, das unmittelbar viral geht. Aufgrund der gesellschaftlichen Brisanz zieht das BKA die Ermittlungen an sich und Yasira Saad soll die Täter finden. Und zwar möglichst schnell, denn unmittelbar mit der Verbreitung des Videos haben sich gesellschaftliche Gruppen gebildet, die auf Vergeltung aus sind.
Eins vorab: Ich bin großer Fan von Marc-Uwe Kling und verschlinge alles, was er so veröffentlicht. Ich liebe seine Gesellschaftskritik und seinen realistischen Blick auf die Welt. Auch wenn meine politische Position vielleicht eine etwas andere ist, erkennt er wichtige gesellschaftliche Probleme und greift mit dem Finger tief in die Wunde. Genau so ist es auch bei „Views“ wieder. Der Roman trieft vor aktueller Gesellschaftskritik gepaart mit dystopischen Elementen. In manchen Werbemaßnahmen wird das Buch, auch von Kling selbst, als Thriller beworben. Dem würde ich nicht zustimmen, da hier viel zu wenig Augenmerk auf den Fall selbst gelegt wird. Im Mittelpunkt stehen die gesellschaftlichen Auswirkungen und die Möglichkeiten technischer Entwicklungen. Aus meiner Sicht ist das aber ein Vorteil, einen gänzlich unpolitischen Thriller hätte ich nicht gebraucht.
Der Schreibstil ist, wie man es von Kling gewohnt ist, sehr eingängig und liest sich flott weg. Trotz des ernsten Themas ist es auch durchaus wieder lustig und gespickt mit Anspielungen auf aktuelle Ereignisse. Das macht die Bücher von Kling natürlich immer etwas zeitlich gebunden. Für Leser in einigen Jahren könnten viele der Anspielungen verloren gehen. Vom SRF Literaturclub wird das Buch als heutig bezeichnet und das trifft es aus meiner Sicht perfekt.
Mir hat das Lesen unglaublich viel Spaß und ich habe das Buch innerhalb eines Tages beendet.
Allerdings hat der Roman aus meiner Sicht auch Schwächen, aus meiner Sicht ist er nicht völlig auserzählt. Kling lässt viel Potential liegen. Der knappe und pointierte Schreibstil, der beim Känguru 100%ig funktionierte, kommt bei diesem Roman an seine Grenzen. Mir fehlte das letzte Quäntchen zur völligen Begeisterung. Man muss sich aber bewusst sein, dass dies wirklich Meckern auf sehr hohem Niveau ist. „Views“ von Marc-Uwe Kling ist absolut lesenswert!
Eins vorab: Ich bin großer Fan von Marc-Uwe Kling und verschlinge alles, was er so veröffentlicht. Ich liebe seine Gesellschaftskritik und seinen realistischen Blick auf die Welt. Auch wenn meine politische Position vielleicht eine etwas andere ist, erkennt er wichtige gesellschaftliche Probleme und greift mit dem Finger tief in die Wunde. Genau so ist es auch bei „Views“ wieder. Der Roman trieft vor aktueller Gesellschaftskritik gepaart mit dystopischen Elementen. In manchen Werbemaßnahmen wird das Buch, auch von Kling selbst, als Thriller beworben. Dem würde ich nicht zustimmen, da hier viel zu wenig Augenmerk auf den Fall selbst gelegt wird. Im Mittelpunkt stehen die gesellschaftlichen Auswirkungen und die Möglichkeiten technischer Entwicklungen. Aus meiner Sicht ist das aber ein Vorteil, einen gänzlich unpolitischen Thriller hätte ich nicht gebraucht.
Der Schreibstil ist, wie man es von Kling gewohnt ist, sehr eingängig und liest sich flott weg. Trotz des ernsten Themas ist es auch durchaus wieder lustig und gespickt mit Anspielungen auf aktuelle Ereignisse. Das macht die Bücher von Kling natürlich immer etwas zeitlich gebunden. Für Leser in einigen Jahren könnten viele der Anspielungen verloren gehen. Vom SRF Literaturclub wird das Buch als heutig bezeichnet und das trifft es aus meiner Sicht perfekt.
Mir hat das Lesen unglaublich viel Spaß und ich habe das Buch innerhalb eines Tages beendet.
Allerdings hat der Roman aus meiner Sicht auch Schwächen, aus meiner Sicht ist er nicht völlig auserzählt. Kling lässt viel Potential liegen. Der knappe und pointierte Schreibstil, der beim Känguru 100%ig funktionierte, kommt bei diesem Roman an seine Grenzen. Mir fehlte das letzte Quäntchen zur völligen Begeisterung. Man muss sich aber bewusst sein, dass dies wirklich Meckern auf sehr hohem Niveau ist. „Views“ von Marc-Uwe Kling ist absolut lesenswert!