Auseinandersetzung mit dem Judentum

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urmeli Avatar

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Die 20-jährige Geertje lebt und studiert im holländischen Nimwegen Jura. In ihrem Elternhaus war Musik ein vorherrschen Thema, besonders die Musik Gustav Mahlers wurde von ihren Großeltern bevorzugt. Schließlich stammte auch Mahler aus Wien, auch Mahler war ursprünglich Jude und ist zum Katholizismus konvertiert. Geertjes Großeltern könnten sich auf diese Weise in einem belgischen Kloster verstecken und überlebten so den Holocaust. Was macht dieses Überleben mit den Menschen wenn sie wissen, dass andere Familienmitglieder es nicht geschafft haben? Auf dem Dachboden schlummern alte Unterlagen, mit denen Geertje sich auseinander setzt und mehr über ihre eigene Vergangenheit erfahren möchte. Ein Schritt ist ihr Weg zum Judentum, sie tritt einer Synagoge bei, lernt die Regeln kennen und ändert ihren Namen in Judith. Bei ihren Recherchen ist ihr Großonkel Viktor überall präsent. Als Frauenschwarm, als Spieler und Hallodri von der Familie beschrieben erfährt sich jedoch eine ganz andere Seite von ihm, die schließlich das Überleben der Familie und ihr eigenes Leben direkt betrifft.
Das Thema ist hochinteressant, man erfährt einerseits über die Nöte der Juden während der Nazizeit in Wien, andererseits über die Auseinandersetzung mit dem Judentum an sich. Die Kapitel wechseln dich in den Zeiten ab, sind teilweise sehr kurz und erzählen nur eine kurze Episode um dann wieder Zeit und Ort zu ändern, teilweise gab es auch keinen chronologischen Aufbau. Längere Abschnitte, mit Datumsangaben, hätten geholfen, mehr in das Leben der Menschen hinein zu tauchen, so war es mir zu sprunghaft.