Berührend

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solengelen Avatar

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Das Cover wird von der Frau in gelb dominiert. Es sticht ins Auge. Das Buch beginnt mit einem Stammbaum und wechselt zwischen zwei Zeiten. Die Ich-Erzählerin beschreibt ihre Familie bis hin zu ihren Urgroßeltern. Sie ist so ein bisschen das “graue“ Schaf der Familie. Musste ich doch schmunzeln, welche “Vorliebe“ sie hat. Es fällt immer wieder kurz der Name ihres Ahnen, von dem sie die Augen hat. Der zweite Erzählstrang liegt in der Vergangenheit, die Zeit des Vorfahren, der als schwarzes Schaf der Familie gilt. Die beiden gefallen mir gut.

Immer wieder gibt es berührende Sätze wie z. B. “Es war, als würde nicht sie die Sonne genießen, sondern als hätte die Sonne sich in diesem Moment eigens gezeigt, um sie zu bescheinen“.

Es ist sehr interessant, wie unterschiedlich mit Familiengeschichte umgegangen wird. Der eine trägt mit Stolz die Kippa und andere legen alle Traditionen ab und wollen nicht erinnert werden. Die Zeit des Nationalsozialismus hat bei allen tiefe Spuren hinterlassen und einige sind immer noch sozusagen“auf der Hut“, verdrängen die Geschehnisse.

Der Schreibstil ist leise, flüssig, humorvoll und auch bildhaft. Er lässt die Seiten nur so davonfliegen.

“Viktor“ ist ein berührendes Buch ohne den sonst in Büchern zu dem Thema “erhobenen Zeigefinger“. Es ist ein Buch, das berührt, bewegt, nachdenklich macht aber auch schmunzeln erlaubt.

Es ist ein absolut empfehlenswertes Buch.