das Leben einer jüdischen Familie

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petral. Avatar

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Die Studentin Geertje van den Berg lebt mit ihrer Familie in Nimwegen und sie wüsste gerne mehr über ihre jüdischen Vorfahren. Ihre gesamte Familie hüllt sich allerdings in Schweigen, sie reden nicht gerne über ihre jüdische Vergangenheit . Geertje hat das Gefühl, dass sich ihre Familie sogar schämt, jüdisch zu sein, so als wäre es ein Makel. Die junge Frau lässt allerdings nicht locker und recherchiert selbst . Zuerst ändert sie ihren Namen in "Judith" um, denn als Geertje hat sie sich nie gefühlt. Und dann stöbert sie in alten Unterlagen und dabei stößt sie auch auf ihren Vorfahren Viktor,den Bruder ihres Großvaters der ein sehr unkonventionelles Leben führte und zum schwarzen Schaf der Familie wurde. Und sie findet durch ganz persönliche Aufzeichnungen heraus, was ihre Familie in der Vergangenheit alles erleiden musste und warum sie vieles davon auch heute noch verstummen lässt .

In diesem Buch erzählt Judith Fanto die Geschichte ihrer eigenen Familie. Es wird immer abwechselnd in zwei Erzählsträngen und zwei Zeitebenen erzählt. In dem einen Handlungsstrang, 1994 in Nimwegen begleitet man Judith bei ihren Recherchen über ihre Familie und ist Zeuge, wie sie selbst für sich das Judentum kennenlernt. Im zweiten Erzählstrang geht es dann um ihre Vorfahren und hauptsächlich im Viktor und dieser Teil beginnt im Wien des Jahres 1914 , man begleitet die Familie also über den 1. und 2. Weltkrieg und erhält einen Einblick, wie das damals alles anfing mit der Judenverfolgung.

Ich fand dieses Buch sehr interessant, auch wenn einige Längen drin waren . Der Teil über Judiths Vorfahren und besonders auch Viktor, war für mich am interessantesten. Der andere Teil, also die Recherchen von Geertje/Judith und ihre Suche nach Antworten, war manchmal etwas langweilig. Aber alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.