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raschke64 Avatar

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Holland 1994. Die Studentin Geertje gibt sich einen neuen Namen. Sie nennt sich Judith und will damit auf ihre jüdischen Wurzeln hinweisen. In ihrer Familie ist sie dann so eine Art schwarzes Schaf. Und sie ist nicht das erste in dieser Familie, denn ihre Familie – ursprünglich aus Wien stammend, hatte in den 1920er Jahren dort Viktor, der alles andere als ein gläubiger Jude ist.

Das Buch beschreibt die Familiengeschichte der Autorin. Das ist gleichzeitig interessant, aber auch berührend. Denn es ist eine typische Geschichte einer jüdischen Familie in der Zeit der Nazis. Diese Familie hat insofern Glück, dass Teile davon eine Ausreise nach Belgien schafften und somit gerettet werden konnten. Trotzdem hat mich das Buch nicht restlos überzeugt. Die Geschichte an sich ist gleichzeitig traurig, wie auch Mut machend. Allerdings hat mir die Umsetzung nur in Teilen gefallen. Die Kapitel wechseln ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Allerdings ist gerade in der Vergangenheit schwierig herauszufinden, in welchem Zeitraum man sich gerade befindet. Es werden oft viele Jahre ausgelassen und man muss ein bisschen raten, wo man gerade ist. Und in der Gegenwart war es für mich nicht immer nachvollziehbar, warum Geertje/Judith unbedingt als Jüdin leben wollte. Die Gründe waren mir nicht richtig klargeworden.