Familiengeschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
gedankenlabor Avatar

Von

Basierend auf der wahren Geschichte der Wiener Familie Fanto, erzählt Judith Fanto in diesem preisgekrönten Debüt zutiefst berührend und zugleich humorvoll von einer Frau, die sich auf die Suche begibt: nach ihren verschütteten jüdischen Wurzeln, nach Spuren von Viktor – und nach den Mächten, die aus der Vergangenheit bis heute auf sie einzuwirken scheinen.

>>Wien, 1914. Der junge Viktor entwickelt sich mit seiner unkonventionellen Art zum schwarzen Schaf seiner wohlhabenden jüdischen Familie.

Nimwegen, 1994. Die Studentin Geertje hat es satt, dass sich ihre Familie auch Jahrzehnte nach der Schoah noch immer für ihr Judentum schämt. Sie will die Mauer des Schweigens endlich durchbrechen. Denn das Schicksal ihrer Familie ist allgegenwärtig – auch das von Viktor.
Geertje weiß, dass sie Jüdin ist. Aber was bedeutet das eigentlich? In ihrer Familie erhält sie keine Antworten. Und dennoch spürt Geertje, dass es einmal ein ganz anderes Leben für ihre Familie gegeben haben muss – damals, im Wien Gustav Mahlers nach der Jahrhundertwende.
Von den Angehörigen, die schon längst tot sind, deren Anwesenheit Geertje aber trotzdem noch wahrzunehmen meint, scheint Viktor eine besonders schillernde Gestalt zu sein. Er ist von einem Geheimnis umgeben, das nichts mit seinen Frauengeschichten und anderen zweifelhaften Machenschaften zu tun haben kann.
Überschattet von den Ereignissen des 20. Jahrhunderts, lebt Geertjes Familie noch immer so, als wäre der Krieg nie zu Ende gegangen. Geertje weiß, dass dies nicht ihr Weg sein kann. Mit aller Kraft versucht sie, sich von dem Trauma zu befreien, das ihre Familie seit Generationen gefangen hält.<<

Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Es ist eine interessant zu lesende Familiengeschichte, die mir ein paar besondere Lesestunden beschert hat aber auch vom Leser ein bisschen was verlangt und zwar Aufmerksamkeit. Die Zeitsprünge, Namen etc. muss man doch gut im Blick haben um nicht durcheinander zu geraten. Ansonsten aber ein gutes Buch.