Hat mich sehr bewegt

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annikahapunkt Avatar

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Anfang des 20. Jahrhunderts wachsen die Geschwister Viktor, Felix und Laura und deren Ziehbruder Bubi in Wien auf. Sie leben dort in behüteten Verhältnissen mit der ganzen Familie. Doch je näher der zweite Weltkrieg kommt, desto öfter müssen sie sich, wie auch die anderen wieder Juden, den Schikanen der deutschen stellen.
In den 1990er Jahren kämpft die junge Jüdin Geertje in den Niederlanden mit ihrer eigenen Identität und der ihrer Familie. Eltern und Großeltern möchten die Zeit des Kriegs verdrängen und verstecken ihre Jüdische herkommt. Doch Geertje forscht immer weiter über die Geschichte ihrer Familie nach. Das ist nicht nur aufschlussreich, sondern auch sehr schmerzhaft.
Trotz der immer wieder wechselnde Perspektive waren es für mich leicht, der Geschichte oder besser den Geschichten zu folgen. In diesem Buch wurde mir auf tragische Weise das Schicksal einer jüdischen Familie im zweiten Weltkrieg nahegebracht. Am liebsten hätte ich den Roman in einem Rutsch durchgelesen. Immer wieder war ich aber auch erschreckt von den schrecklichen Dingen, die den Familienmitgliedern geschehen sind und angetan wurden.
Normalerweise bin ich kein allzu großer Fan von autobiographischen Büchern, aber dieser Roman ist einfach super gut geschrieben. Oft konnte ich der Verzweiflung von Geertje/Judith spüren und habe mir ihr gelitten.
Ein total spannendes Buch über das Jüdischsein zu Zeiten Hitlers und am Ende des 20. Jahrhunderts. Trotz aller Tragik konnte mich vor allem Viktor auch des Öfteren zum schmunzeln bringen. Besonders das Ende hat mich sehr berührt.
Ich würde das Buch wirklich jedem Leser und jeder Leserin empfehlen, allerdings ist die Geschichte nichts für nebenbei und auch sicher nichts für schwache Nerven.