Anders als erwartet

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elendra Avatar

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Die Leseprobe zu „Vilma zählt die Liebe rückwärts“ hatte mir sehr gut gefallen. Sie versprach eine skurrile Geschichte mit verschrobenen Charakteren.
Die Protagonistin Vilma ist auch tatsächlich etwas speziell mit ihren Eigenheiten, was zu lustigen Begebenheiten mit den anderen Figuren (allen voran mit Amdi und Robert) führt. Davon hätte ich auch gerne mehr gehabt, denn diese Figuren sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Vilmas Herz schlägt allerdings dann doch eher für einen anderen Mann. Woher der Irrglaube kommt, dass dieser sich für sie interessieren könnte, konnte ich nicht nachvollziehen. Ich musste es auch ein paar Mal nachlesen, um mich zu vergewissern, wer gemeint ist, da mein Kopf jemand anderen gewählt hätte. Aber natürlich können wir nicht beeinflussen, bei wem unser Herz höher schlägt.
Eigentlich hatte ich Vilmas Liebesgeschichte erwartet, doch ging es dann um ihre Eltern. Wie sie sich kennen und lieben gelernt haben. Die Idee mit den Briefen ist schön, aber der direkte Einfluss auf Vilmas Leben ist nicht erkennbar. Während es in den ersten Kapiteln noch nett ineinander verwoben ist, schwindet der Bezug vom Brief zu Vilmas Realität zunehmend.
So blieb für mich irgendwie ein unbefriedigendes Gefühl zum Schluss. Ich hätte gern mehr aus Vilmas Leben und ihren speziellen Sichtweisen erfahren.