Fantasievoll nüchtern

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sacrileg Avatar

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Gudrun Skretting erzählt in ihrem ganz eigenen Stil von Vilma, die alleine im Haus ihrer Tante lebt - bis ihr Vater wieder in ihr Leben tritt. Doch da ihr Vater bereits tot ist bzw. auf der Reise starb, erhält Vilma nur seine Briefe an sie und lernt so den Vater kennen, den sie nie hatte und von dessen Existenz sie nicht einmal wusste. Diese Begegnung mit einem Toten bringt Vilma aus ihrer Routine und lässt sie Menschen begegnen, die sie sonst nie getroffen hätte. Sie wächst aus sich heraus und öffnet sich wieder den Menschen, auch wenn sie es auf ihre eigene verschrobene Weise tut.
Skretting hat einen sehr interessanten, feinfühligen Schreibstil gewählt, der mir Vilma sehr nahe gebracht hat - auch wenn ich einige ihrer Gedanken nicht immer nachvollziehen konnte, da ich dafür wohl tiefgründiger hätte lesen müssen, worauf ich zumindest zu Beginn nicht vorbereitet war. Ein sehr kleiner feiner Roman.