sehr berührender aber zum Teil auch humorvoller Roman

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leseeinhorn Avatar

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Die 35-jährige Musiklehrerin Vilma, die bei ihrer Großtante aufgewachsen ist lernt im Laufe der Geschichte sich von ihrem "Leben mit sich" hin in ein "Leben zusammen mit anderen" zu entwickeln.
Der Einstieg in die Geschichte, in der ein älterer Mann an Bord eines Flugzeugs stirbt, liest sich flüssig. Nach diesem Abschnitt tat ich mich anfangs schwer in die Geschichte zu finden, aber nachdem der Einstieg geschafft war, waren es sehr schöne Lesestunden. Ich konnte zeitweise gar nicht genug vom Buch kriegen, weil die Geschichte mich so gefesselt und das Schicksal von Vilma mich so berührt hat. Wahnsinn!
Toll fand ich die immer wieder eingestreuten Briefe von Vilmas Vater an sie, die sie als eine Art Adventskalender dann in regelmäßigen Abständen geöffnet und gelesen hat. Die kursive Schrift hebten diese schön hervor.
Die Romanfiguren sind sehr gut gewählt, z.B. der kleine Junge Amdi, der bei Vilma Klavier übt und somit in ihr "Reich" eindringt und durch seine direkte, kindliche und herzliche Art Vilma mit dem Leben "konfrontiert" oder der Sektionsassistent Robert, der an Tourette leidet und Vilma zur Seite steht.
Es fanden sich auch immer wieder unerwartete Szenen, die ich nicht in diesem Roman keinesfalls vermutet hätte u.a. die Lachyoga-Nummer oder die Beerdigungs-Übung, die mich zum Schmunzeln oder gar Lachen brachten. Allerdings gab es auch die ein oder andere Szene, bei der die Geschichte dann für mich zu konstruiert wirkte (z.B. als genau der Pfarrer die Flaschenpost mit dem Foto gefunden und aufgehoben hatte).

Die sehr schöne Covergestaltung rundeten das Leseerlebnis passend ab.

Fazit: lesenswerter, sehr berührender Roman, wenn auch einige Szenen für mich sehr konstruiert wirkten