Findet er Viola?

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girasole Avatar

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Tom Babylon erwacht in einem Krankenhaus mit retrograder Amnesie. In seiner seit 23 Jahren dauernden Suche nach seiner Schwester Viola war er einem Hinweis nach London gefolgt. Von seiner behandelnden Ärztin erfährt er zu seiner Überraschung, daß er bei der Polizei gekündigt hat, seine Frau Anne mit Sohn Phil sich von ihm getrennt haben und er seine Wohnung aufgegeben hat.

In einem weiteren – kursiv gedruckten – Strang fährt die Psychologin und Kollegin von Tom, Dr. Sita Johanns Richtung Burg Tauenstein, um in der Forensischen Klinik seinen Gegenspieler, Dr. Walter Bruckmann aufzusuchen. Leider gerät dieses Unternehmen völlig aus den Fugen und Sita selbst wird dort festgesetzt. Sie muß am eigenen Leib spüren, wie weit Dr. Bruckmanns Beziehungen gehen und sich trotz allem mit ihm verbünden.

Man begegnet etlichen Figuren und Vorkommnissen aus den Vorgängerbänden, so daß man unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen sollte. Mehr Details in Richtung Viola und dem Finale möchte ich nicht beschreiben, sonst wäre die Spannung raus.



Marc Raabe hat mit diesem 4. Band ohne jeden Zweifel wieder einen packenden, rasanten Thriller abgeliefert. Gut fand ich die unterschiedlichen Layouts, so wußte man als Leser sofort, auf wen sich die Handlung bezieht. Auf der anderen Seite haben mir diese unsäglich vielen Zeitsprünge nicht gefallen – ein Hin und Her zwischen 28 Tage vorher, 28 Tage später, 10 Tage vorher, 8 Tage vorher, 2021 – das war doch sehr verwirrend. Und in diesem Band fand ich zum ersten Mal die ständigen Zwiegespräche zwischen Tom und Viola too much. Ansonsten eine komplexe Handlung, die man konzentriert lesen mußte, bei der es schon heftig zur Sache ging und die Figuren teilweise zu Superhelden wurden. Das Ende kam dann doch sehr schnell und für mich blieben Fragen offen.