leider etwas enttäuschender Abschluss der Reihe

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juli.buecher Avatar

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Ich vergebe 3,5 Sterne

"Violas Versteck" ist der 4. und somit (vorerst) letzte Teil der Tom-Babylon Reihe. Ich empfehle die Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da gerade in diesem Teil Einiges aus der vorherigen Teilen zusammengefügt & aufgeklärt wird.

Inhalt:
Tom Babylon wacht in einem Krankenhaus in England auf und kann sich an die letzten Wochen nicht mehr erinnern. Langsam kommen seine Erinnerungen zurück und er scheint endlich auf der richtigen Spur bei der Suche nach seiner seit über 20 Jahren verschwundenen Schwester zu sein. Zeitlich befindet sich Sita Johanns in einer Psychiatrie in Traunstein und trifft auf einen alten Widersacher, den ehemaligen Berliner LKA-Chef Dr. Walter Bruckmann. Obwohl Dieser in der Psychiatrie eingesperrt ist passieren in Berlin Morde, die seine Handschrift tragen. Wie hängt die alles mit Viola zusammen?

Meine Meinung:
Vorab muss ich sagen, dass ich das Cover, wie auch die der vorherigen Teile sehr gelungen finde. Auch der Schreibstil von Marc Raabe ist wieder flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Ebenso die Story ist wieder interessant gemacht und endlich werden einige Unklarheiten aus den vorherigen Bänden aufgeklärt. Insbesondere natürlich die Suche von Tom nach seiner Schwester Viola.

Das Buch ist zum Einen aus der Sicht von Tom und zum Andere aus der Sicht von Sita geschrieben. Durch unterschiedliche Schriftarten ist dies auch klar von einander unterscheidbar. Gleichzeitig springt der Autor aber nicht nur wild zwischen den Perspektiven hin und her, sondern auch durch die Zeit.
Obwohl über den Kapitel oft Zeitangaben wie "2 Tage später" oder ähnliches steht, fand ich diese Sprünge doch recht verwirrend und habe mich in den zeitlichen Abläufen nicht ganz zurecht gefunden.

Die Charaktere Tom und Sita und insbesondere ihr Zusammenspiel mochte ich in den vorherigen Teilen sehr gern. Hier kam es leider viel zu kurz, da beide jeweils für sich allein und an komplett anderen Orten ermittelten. Ihre Ermittlungen haben nur recht kleine Berührungspunkte und dienen eher der Aufklärung aller offenen Fragen aus den anderen Bänden, ergeben für diesen 4. Band gesehen aber keine Einheit.

Das große Geheimnis, auf das sicher viele Fans der Reihe sehnsüchtig gewartet haben, nämlich die Auflösung: Was ist damals mit Viola passiert, war mir dann einfach zu lahm. Ich habe mit einem wirklich großen Skandal und Knall gerechnet. Leider konnte ich den Grund nicht wirklich nachvollziehen. (Hier möchte ich nicht weiter darauf eingehen um nicht den Inhalt vorwegzunehmen).

Fazit:
Das Buch ist unterhaltsam, flüssig geschrieben und somit angenehm zu lesen. Die Geschichte ist interessant und klärt alles, auch aus den vorherigen Bänden auf. Leider war mir die entscheidende Aufklärung bezüglich Viola zu mau. Die Geschichte wird durch viele Zeitsprünge und Perspektivwechsel eher im Zickzack erzählt, ist dadurch teils etwas verwirrend, aber im Großen und Ganzen gut nachvollziehbar. Ich habe das Buch gern gelesen und kann die gesamte Reihe empfehlen.