Ausgeglichene Mischung

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betty02 Avatar

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Unsere Protagonistin ist Violet. Sie ist Mitte 30 und lebt bei ihrer Mutter. Sie war verlobt, doch leider fiel ihr Verlobter im ersten Weltkrieg und auch Jahre später verkraftet Violet diesen Verlust schwer und trauert weiterhin. Mit ihrer Mutter versteht sie sich schwerlich. Diese verlor ihren Sohn und Ehemann und trauert ebenfalls. Dies bringt ihre herrische Art deutlich hervor. Violet beschließt, in die nächste Stadt zu ziehen und dort eine Arbeit anzunehmen und allein zu leben. In der damaligen Zeit ist es nicht typisch als alleinstehende Frau ein selbständiges Leben zu führen und so schließt Violet sehr langsam Bekanntschaften. Zufällig gerät sie in der Kathedrale in Winchester an eine Gruppe von Frauen, die dort Kissen für die Kathedrale stickt. Durch diese Bekanntschaft und ihren Entschluss sich ihnen anzuschließen lernt sie ein eigenständiges Leben zu führen.

Ich fand die Geschichte sehr bildhaft erzählt und die Umstände des Lebens in den 30ger Jahren wird dadurch gut erkennbar.
Wahrscheinlich ist Violet für die damalige Zeit schon Recht emanzipiert, zumindest in ihren Gedanken. Den trotz aller Widrigkeiten steht sie für ihre eigenen Bedürfnisse ein. Jedoch konnte ich nicht sonderlich warm mit ihr werden. Vielleicht lag es aber auch an der zähen Handlung als solches. Sehr ausschweifende Beschreibungen ließ das Geschehen langatmig werden. Insgesamt trotzdem eine solide Lektüre.