Ein Buch über Verlust und vieles, vieles mehr

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mauz1989 Avatar

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Violet ist eine Geschichte über eine Frau, die nach den Verlusten des Ersten Weltkrieges versucht wieder ins Leben zu finden. Sie flieht aus ihrem Elternhaus vor einer Mutter, die kein gutes Haar an Violet lassen kann. Dort schließt sie sich einer kirchlichen Stickeringruppe an.

Tracy Chevalier verbindet in ihrem Buch tatsächlich existierende Persönlichkeiten mit Fiktion. Sie hat dabei einen sehr eindringlichen Schreibstil, wodurch die Gefühlswelt der Protagonisten Violet nahe gebracht wird. Die Autorin schreibt teilweise sehr ausschweifend und es gibt viele Beschreibungen und Erläuterungen insbesondere über das Sticken. Mir hat dies aber sehr gefallen, da es für mich durchweg interessant und nicht langweilig war. Auch finde ich ihre Beschreibungen der anderen Personen sehr gut gelungen.
Die Geschichte behandelt so viele unterschiedliche Themen und das auf gerade mal 300 Seiten. Und keines der Themen ist langweilig. Ich möchte hier jetzt nicht vorgreifen, dass sollte jeder selbst entdecken. Aber allein mit ihrer gewählten Ausdrucksweise schafft es Tracy Chevalier u.a. die Beziehungen der einzelnen Personen untereinander eindrucksvoll darzustellen.
Mein einziger Kritikpunkt ist tatsächlich das Ende. Ich hätte Violet und ihr Leben noch sehr gerne weiterbegleitet.

Es ist ein sehr ruhiges Buch, indem vielleicht nicht viel passiert, aber wichtige Themen werden angesprochen. Ich kann es allen empfehlen, die Bücher über Verlustbewältigung, Freundschaft und starkem Frauen nach dem Ersten Weltkrieg mögen.