Richtig schönes Buch

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buchkati Avatar

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Winchester 1932:

Violet ist 38 Jahre und ist um ihrer griesgrämigen Mutter zu entkommen von Southampton nach Winchester gezogen um dort als Schreibkraft zu arbeiten.

Sie ist, was man zur damaligen Zeit als "alte Jungfer" nennt. Nach dem 1. Weltkrieg herrscht ein Frauenüberschuss und auch Velvet hat ihren damaligen Freund im Krieg verloren. Sie ist stolz auf ihre Unabhängigkeit, auch wenn es schwer ist von ihrem Lohn zu leben und sie zunächst wenig Anschluss findet. Dies ändert sich, als sie zu einer Gruppe von Frauen stößt, die für die Kathedrale in Winchester Kissen bestickt. Neben neuen Herausforderungen, Ärger mit ihrer Familie, droht auch die Matchergreifung Hitlers in Deutschland zu einer neuen Gefahr in Velvets Leben zu werden.

Das Buch Velvet war mein drittes Buch von Tracy Chevalier und es hat mir wieder gut gefallen. Neben wahren, historischen Begebenheiten wie die Stickerinnen in Winchester, schafft die Autorin mit Velvet eine Figur, die selbstständig und für damalige Verhältnisse emanzipiert durchs Leben geht. Sie möchte eigenes Geld verdienen und nicht aus Absicherung heiraten, sondern sucht die große Liebe gegen alle Widerstände. In diesem Buch wird ein gutes Bild von England nach dem 1. Weltkrieg skizziert und viele Themen behandelt, die man vielleicht nicht direkt erwarten würde, zum Beispiel Homosexualität, ungewollte Schwangerschaften oder die Trauma nach dem Krieg.