Schöner Roman der Autorin von „Das Mädchen mit dem Perlenohring“

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carlos05 Avatar

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„Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Daher habe ich „Violet“ gespannt zur Hand genommen.

Anfangs war ich von der zutiefst detaillierten Beschreibung der Lebensumstände in England irritiert. Diese scheinbaren Längen kannte ich aus dem ersten Roman von Tracy Chevalier nicht. Erst nach und nach wurde mir die Sinnhaftigkeit dieser Einführung ins England nach dem 1. Weltkrieg klar. Auch 100 Jahre nach Ende dieses Krieges glaubte ich, dass die Länder, in denen die Schlachten stattfanden, die Konsequenzen zu tragen hatten. Das auch der englischen Gesellschaft eine Generation an gefallenen Männern fehlte, sickert erst nach und nach durch. Schlimm genug, dass man weiterhin so tat, als wären die jungen Witwen Schuld, alleinstehend zu sein.

Die Autorin leitet durch die Schilderung so gut ein, dass die Leser/innen ankommen. Und so fesselt die Geschichte im Weiteren, obwohl einige Ereignisse vorhersehbar waren.

Ich empfehle das Buch gern weiter. Das Erstwerk von Chevalier bleibt mir aber nachhaltiger in Erinnerung.