Starke Frauen auf der Suche nach dem Sinn des Lebens

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bücherwelt1952 Avatar

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Inhaltsangabe: Quelle Hoffmann und Campe Verlag
England, dreißiger Jahre. Die Abende, an denen Violet mit einer Gruppe ungewöhnlicher Frauen wunderschöne Stickereien für die Kathedrale in Winchester anfertigt, sind der Aufbruch in eine neue Welt. Sie zeigen Violet, dass sie mit ihrem Auszug aus dem mütterlichen Zuhause die richtige Entscheidung getroffen hat. Schnell lernt und schätzt sie die Kunst des Stickens und lässt sich von Arthur in die des Läutens der Kirchturmglocken einweihen. Violet gewinnt durch das starke Band der Freundschaft zwischen den Frauen und die wachsende Nähe zu Arthur an Lebensmut und überwindet die Lebenskrise infolge des Ersten Weltkriegs. Und die Kirchturmglocken könnten wahrhaftig ihr neues Leben in Winchester einläuten… Chevaliers neuer Roman ist episch, warmherzig und lebendig – eine Hommage an die weibliche Kunstfertigkeit und ein Buch darüber, wie Schönheit auch ein bescheidenes Leben erfüllen kann.


Meine Meinung zur Autorin und Buch
Tracy Chevalier, ist mal wieder ein hervorragender Roman gelungen, schon mit ihrem Roman „ Das Mädchen mit dem Perlenrohring“ wusste sie mich zu begeistern. In diesem Roman geht es um die Stickerinnen, die für die Winchester Kathedrale, Kniekissen und andere Kissen für die Kirche sticken. Ich möchte sagen sie hat damit all den Frauen ein Denkmal gesetzt, für all ihre Mühe und Arbeit, Louisa Pesel gab es wirklich. Aber auch die Glöckner und Glöcknerinnen sind nicht vergessen worden. Ihr Schreibstil ist sehr Bildhaft, ich sah all die emsig stickenden Frauen vor mir und ihre Kissen, die es noch heute dort gibt.
Alles ist sehr flüssig und Authentisch erzählt sehr gut recherchiert. Ihre einzelnen Figuren und deren Charaktere sind sehr gut beschrieben, so das ich mich leicht in die einzelnen Figuren hin ein versetzen konnte. Fiktion und Wahrheit sind wundervoll miteinander verwoben, wie all die Kunstvoll und mit viel Liebe gestickten Kissen.

Sehr gut gefiel mir Violet, die sich zu einer engagierten Frau mauserte und vielen Widerstände, sie widersetzte und ihren eigenen Weg suchte. Mir tat sie oft Leid, so wie sich ihre Mutter sich ihr gegenüber verhielt, als ob Violet nicht ihre Tochter und nur ihre Sklavin sei. Deshalb konnte ich nur meinen Hut vor ihr ziehen, als sie von zu Hause auszog und ihren eigenen Weg ging, wenn er auch oft sehr holprig und steinig war. Auch fand ich die dreißiger Jahre nach dem großen Krieg sehr gut dargestellt, die Rolle der Frau, aber auch all die Narben die dieser Krieg zurück gelassen hatte. Diese Stickgemeinschaft , tat Violet gut, sie blühte geradezu auf, es machte große Freude ihr und all den Frauen über die Schulter zu schauen, bei ihren Stickereien. Besonders mochte ich Louise Pesel, eine der Frauen die wirklich existiert hat, von ihr ging immer so eine gewisse Ruhe und Fröhlichkeit und Stärke aus. In Gilda findet sie eine wahre Freundin, durch ihn lernt sie den Glöckner Arthur kennen, es sind zwar am Anfang sehr zarte Annäherungsversuche, aber man spürt beim Lesen, das es vielleicht mehr daraus geben könnte. Als alles gut zu sein scheint, ihre Stelle als Schreibkraft, das überwinden der Verluste ihres Bruders und Verlobten im Krieg, das sie endlich geschafft hat, rollt ein neuer Krieg heran. Ob Violet , es schafft weiterhin unabhängig zu sein, und vielleicht noch mal das große Glück in Arthur zu finden, scheint in großer Gefahr. Lasst euch überraschen, es ist jedenfalls ein wunderschöner und bewegender Roman, an all die Frauen die für ihre Unabhängigkeit, Ihre Anerkennung und ihre Kunst des Stickerei kämpfen.