Starke Frauen zwischen den Weltkriegen

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kleinerdrache Avatar

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„Violet“ ist der neue Roman der amerikanisch-britischen Autorin Tracy Chevalier. Als ich die Beschreibung des Buchs gelesen habe, wusste ich sofort, dass ich dieses Buch lesen möchte. Es handelt von Violet, einer alleinstehenden Frau in England. Vor über 10 Jahren hat sie sowohl ihren Verlobten als auch einen ihrer Brüder im ersten Weltkrieg verloren. Als dann auch noch ihr geliebter Vater stirbt, hält sie es nicht mehr bei ihrer immer schwieriger werdenden Mutter aus. Sie zieht in die nächste Stadt und nimmt eine Stelle an. Durch Zufall oder Schicksal trifft sie auf eine Gruppe von Frauen die farbenfrohe Knie- und Sitzkissen für die Kathedrale sticken. Hier findet sie nicht nur eine neue Leidenschaft sondern auch neue Freundinnen. Doch immer wieder spürt sie wie wenig die Gesellschaft auf alleinstehende Frauen ausgerichtet ist und muss gegen die Erwartungen anderer, insbesondere ihrer Familie, und für ihr eigenständiges Leben kämpfen.
Die Protagonistin, Violet, war mir gleich sympathisch. Sie ist mutig und zugleich unsicher. Sie möchte es gerne allen recht machen, aber verliert ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht aus den Augen. Auch die Nebencharaktere sind sehr schön herausgearbeitet und machen die Geschichte lebendig. Der Schreibstil von Tracy Chevalier hat mir sehr gut gefallen. Der Roman ist gut zu lesen und schon nach wenigen Seiten ist man in der Geschichte drinnen und fiebert mit den Charakteren mit. Auch sehr gut haben mir die Informationen über das Sticken und die Kathedrale von Winchester, sowie das Glockenläuten. Ich habe mich sehr gefreut dieses Buch vorablesen zu dürfen und es wird sicher nicht mein einziger Roman dieser Autorin bleiben. Ihr zweites Buch „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“, wovon ich bisher nur die Verfilmung kannte, wandert sogleich auf meine Wunschliste.