Eine außergewöhnliche Frau-ein außergewöhnliches Leben

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keke Avatar

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1920, zu Beginn der Spanischen Grippe erblickte Violeta Del Valle unter ungewöhnlichen Umständen das Licht der Welt.
So ungewöhnlich wie ihre Geburt, verlief auch ihr weiteres Leben.
Die Spanische Grippe, die zu Beginn ihres Lebens in der Welt wütete überstand die Familie danke der Umsicht des Vaters unbeschadet.
Als erste und einzige Tochter nach fünf Söhnen wurde Violeta von ihren Eltern und den im gleichen Haushalt lebenden Tanten rechtschaffen verzogen und nachdem niemand mehr ihrer Launen Herr werden konnte, trat das Kindermädchen Josephine Taylor in ihr Leben, unter deren Anleitung Violeta sich zu einem normalen, wissbegierigen Kind entwickelte.
Niemand ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass Violeta, die Dank des Reichtums ihres Vaters sehr privilegiert auswuchs, und Josephine Taylor eine lebenslange Freundschaft verbinden wird.
Zeigte sich der Vater während der Pandemie umsichtig und bewahrte seine Familie Schaden, so riskierte er geschäftlich viel zu viel und die Familie verlor während der Weltwirtschaftskrise ihr Vermögen und musste in die Provinz ziehen, wo sie bei Bekannten Unterschlupf fand.
Dort verlebte Violeta eine ärmliche, aber keineswegs unglückliche Kindheit.
Geprägt von Josephine Taylor und deren Leben, sowie von ihrem neuen Umfeld wuchs Violeta zu einer für die damalige Zeit ungewöhnlich freigeistigen und selbständigen jungen Frau heran, die sich keinen Konventionen beugte und so gestaltete sich ihr ganzes Leben für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich….
In Form eines Lebensberichtes, den Violeta für ihren Enkel Camilo niederschreibt erzählt Isabel Allende die immerhin hundertjährige Lebensgeschichte dieser außergewöhnlichen Frau vor dem Hintergrund der Geschichte eines ganzen Jahrhunderts in 5 Kapiteln, die jeweils ca. 20 Jahre umfassen.
Das sehr eingängig geschriebene Buch entwickelt einen Sog, dem man sich als Leser nicht entziehen kann und man liest sich atemlos von Kapitel zu Kapitel um Violetas turbulentes Leben zu verfolgen.
Am Ende wird man als Leser mit der flüssig und spannend geschriebenen Lebensgeschichte einer ungewöhnlichen Frau belohnt, die man dank der Tatsache, dass jede Figur des Buches durch die Autorin hervorragend gezeichnet ist, nicht so schnell vergessen wird.
Von mir daher eine klare Leseempfehlung und das nicht nur für Allende Fans!