Familiengeschichte mit einigen Längen und zu wenig Tiefe

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„Violeta“ ist mein erster Roman der mittlerweile 80-jährigen Isabell Allende, in dem sie die Familiengeschichte der gleichnamigen Protagonistin erzählt. Wir begleiten sie auf ihrem Lebensweg in Südamerika von Pandemie zu Pandemie, nämlich von der Spanischen Grippe, die ihre Familie verschont - ganz im Gegenteil zum Black Friday – bis hin zur Corona-Pandemie. Dabei begegnen wir Liebhabern, Ehemännern, Söhnen, Töchtern und vielen anderen Weggefährten, die ihre Spuren in ihrem Leben hinterlassen haben.

Violeta ist keine ganz gewöhnliche Frau, sie geht von Anfang an ihren eigenen Weg. Leider kam ich der Figur auf ganzen 400 Seiten nicht wirklich nahe und das, obwohl das Buch aus ihrer Sicht als Brief verfasst ist. Auch die übrigen Hauptfiguren konnten bei mir keine wirklichen Sympathiepunkte sammeln. Was man der Autorin allerdings zugutehalten muss, ist, dass sie keine Nullachtfünfzehnfiguren ersonnen hat.

Wenngleich die Geschichte der Familie del Valle durchaus ihre interessanten Züge hat, insbesondere im Hinblick auf weltpolitisches Geschehen, so finden sich dennoch viele Längen und ebenso viele belanglose Begebenheiten. Außerdem sind etliche Wiederholungen enthalten, was sich manchmal mehr wie Eintrichtern als Betonung angefühlt hat.

Leider konnte mich Violeta nicht überzeugen. Der Geschichte fehlt es an Tiefe und die Figuren waren mir zu sehr konstruiert, um glaubwürdig zu sein.