Großartige Mischung aus Naturführer, Wachrüttler und Reiseerzählungen

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"Vogel entdeckt - Herz verloren" von Antonia Coenen und Philipp Juranek war für mich eine Mischung aus Reiseerzählungen, einfach verständlicher Naturführer und Tipps für den eigenen Schutz von Vögel in der Nähe. Das Buch ist großartig aufbereitet durch das tolle Layout und mit sehr anschaulichen Fotos und Zeichnungen der Vögel, die das Gelesene unterstützen. Die vielen Boxen, farblichen Abstufungen, Fotos und Wechsel der Schriftgröße machen das Lesen sehr abwechslungsreich und kurzweilig. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen, weil ich es nicht weglegen konnte.

Über das gesamte Buch hinweg wird das Sehen und Erleben von Vögeln einerseits so romantisch, andererseits für jede*n allgegenwärtig, nah und so greifbar. Man spürt die Begeisterung in den Worten auf jeder einzelnen Seite. Das erste Kapitel über den Ortolan ist ein Wachrüttler für mich. Hier geht es direkt um eine sehr (durch den Menschen) bedrohte Art, die es nicht sein müsste. Auch die Schattenseiten werden ungeschönt (wichtig!) erzählt und mit Bildern untermauert. Das vergisst man definitiv nicht mehr! Für mich sind besonders die liebevolle Art der Albatrosse, sich um ihren Lebenspartner und ihr einziges Küken pro Jahr zu kümmern und die von Philipp angelegte Schlammpfütze für die Schwalben im Kopf geblieben, die einem nochmal ganz deutlich machen wie empfindlich das Leben eines Vogels ist. Außerdem find ich es großartig, dass besonders die gewöhnlichen Vögel, an denen man sonst so häufig vorbei geht, hier gehört werden; der Spatz und die Amsel zum Beispiel.

Was ich auch noch positiv hervorheben möchte sind die Handlungsempfehlungen, die häufig nach den Kapitel speziell auf eine Art zugeschnitten stehen. Sie sind besonders umsetzbar, wenn man einen eigenen Garten/Haus/Land hat (z.B. Niststeine, die man in die Fassade integrieren kann; wie cool ist das bitte!?) und habe definitiv die ein oder andere Idee, die ich meinen Eltern (mit eigenem Garten) vorschlagen werde.

Es wirkt auf mich wie eine starke Mischung aus Naturführer, Wachrüttler und Erzählung über persönliche Erlebnisse, was es für mich leichter macht gelesene Fakten zu merken. Perfekt dazu passt zwischendrin eine Folge des Podcasts zu hören oder die Dokumentation (30 Minuten auf YouTube) zu schauen, die Basis für das erste Kapitel des Buches ist. Das Buch schafft, wie die Autor*innen so schön sagen, "eine Sensibilität für das, was uns umgibt".