Gaumenschmeichler aus dem Wiener Kochsalon

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amadea Avatar

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An ihrem Tisch sitzen lauter komplizierte Esser? Der eine mag Fleisch, der andere schwört auf Vegetarisches, die nächste i(s)st vegan? Ja dann ist das Rezeptebuch der Brüder Wrenkh genau das Richtige für Sie.

Kochen wurde den beiden so zu sagen in die Wiege gelegt. Ihr Vater eröffnete 1982 das erste vegetarische Lokal in Wien.

Nun also bringen auch die Söhne Leo & Karl ein Kochbuch heraus - mit simplen, teils exotischen Rezepten. Die Exotik besteht für mich u.a. darin, dass ich manche Zutaten nicht mal vom Namen her kenne, geschweige denn wüsste, wo ich sie kaufen sollte. Dafür gäbe es normalerweise "Punkteabzüge". Dank angebotener Alternativen bin ich aus dem Schneider. Zum Beispiel, wenn die Favabohnen beim "Ful-Puree" durch weiße Bohnen ersetzt werden (können).

Ansonsten kann ich nicht maulen. Das Buch beeindruckt. Es ist mit Liebe gestaltet und geschrieben. Gut finde ich etwa die Mengenangaben am Anfang des Buches. Wie oft habe ich mich beim "Umrechnen" schon vertan? Solche Schnitzer dürften in Zukunft nicht mehr passieren. Die Einteilung nach Jahreszeiten ist zwar nicht neu, aber gelungen. Verlockend klingen vor allem die kulinarischen Reisen quer durch die Kontinente (Irish Breakfast, Kuba, Sri Lanka ...). Der Inhalt trifft den Zeitgeist und, für mich das Wichtigste daran, die Geschmäcker meiner Familie und Freunde. Der schwierige Spagat, für alle was "Brauchbares" auf den Tisch zu zaubern, sorgte schon für manchen Schweißausbruch.

Das Credo lautet: Unkompliziert kochen für komplizierte Esser. Auf an die Kochtöpfe. Auf zur nächsten Einladung. Guten Appetit!