Tolles Buch

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duracel265 Avatar

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Ich habe mich so gefreut, als ich erfahren habe, dass ich das Buch gewonnen habe. Und konnte es kaum erwarten, es in den Händen zu halten und darin zu lesen. Als es dann soweit war, wurde ich keineswegs enttäuscht, im Gegenteil. Das Buch ist so aufwändig gestaltet, alleine die Bilder zu gucken macht schon einen Riesenspaß. Ich bin generell ein großer Kochbuch-Fan und Kochbücher leben nun mal zum großen Teil von den Bildern. Dieser Teil ist dann hier schon mal sehr gelungen. Aber von Anfang an: die beiden Brüder teilten ihr Werk thematisch in 16 verschiedene Kapitel ein, die jeweils einen sog. "gedeckten Tisch" darstellen. Das heißt, jedes Kapitel widmet sich einem bestimmten Thema bzw. Motto (z. B. "Picknick" oder "Sonntag" oder auch "Sri Lanka"), auf das sich auch die dort vorgestellten Rezepte beziehen. Und das Beste: im Buch wird immer wieder betont, dass alle Rezepte vorher vorbereitet werden können, sodass auch der Gastgeber aktiv am Geschehen teilnehmen kann, statt ständig zwischen dem Herd und den Gästen hin- und herzurennen. Dies scheint sogar zu stimmen, ich selbst hatte bisher zwar nicht die Gelegenheit, Gäste nach dem Buch zu bewirten, aber so, wie sich die Rezepte lesen, glaube ich es ohne Weiteres.
Die Idee, das Buch in verschiedene thematische "Tische" einzuteilen kam mir zunächst etwas befremdlich vor. Ich konnte mir nicht vorstellen, welchen Sinn das haben könnte. Nachdem ich jedoch die vorgestellten Gerichte genauer unter die Lupe genommen habe, muss ich sagen: die Idee ist fast schon genial. Man muss sich den Kopf nicht mehr zerbrechen, ob japanische Misosuppe als Vorspeise zu Klößen und Rotkohl passt oder ob ein Tiramisu den passende Nachtisch nach einem Fischgericht darstellt. Man kann die Rezepte aus einem Kapitel quasi blind nachkochen und hat am Ende eine perfekt zusammengestelltes Buffet. Zusätzlich ist am Anfang eines Kapitels eine Liste mit der Reihenfolge der einzelnen Schritte bei der Vorbereitung aufgeführt. Sehr gut ;).
Und nun zum eigentlichen Inhalt des Buches: den Rezepten. Es sind einige Rezepte darin enthalten, die irgendwie an sich keine große Kunst darstellen und für die ein normal denkender Mensch nicht unbedingt eine Anleitung benötigt, so z. B. Tomaten-Gurken-Salat, in den - oh, Wunder - Tomaten, Gurken und grüner Salat hineinkommen... Gut, das hätten sich die beiden Brüder sparen können. Dann sind im Buch einige Rezepte zu finden, die eigentlich schon jeder von uns in irgendeinem Kochbuch stehen hat (z. B. Muffins oder Aprikosenkuchen). Dennoch finde ich es gut, dass sie hier nochmals aufgeführt sind, es erspart einem das Blättern in anderen Büchern.
Für die meisten Rezepte bin ich jedoch sehr dankbar. Es sind so viele echt einfallsreiche, raffinierte und gleichzeitig sehr einfache Rezepte, dass man sich wundert, warum man selbst nicht auf die Idee kam, solch ein Gericht zuzubereiten, z.B. glasierte Honigradieschen (mein Favorit) oder Kürbis-Mangold-Gemüse. Und last but not least, Rezepte, die mit einer besonderen Exotic bzw. Raffinesse daherkommen (z.B. Linsenreis mit Bratbananen; dieses Rezept hat mich bereit bei der Leseprobe schwer beeindruckt)... Ich bin begeistert und werde nach und nach sicherlich die meisten Rezepte ausprobieren.
Mein Fazit: ein wirklich sehr gelungenes Buch, das aufgrund der relativ unauffälligen Gestaltung vielleicht nicht jedem direkt ins Auge springt (was echt schade ist), dafür aber innen drin voller toller Ideen steckt. Mein Exemplar ist jedenfalls bereits voll mit kleinen gelben Post-it's, die mich erinnern sollen, was ich alles nachkochen möchte ;)).