Mitreißend und unterhaltsam
Der Hoffmann und Campe Verlag hat "Vom Himmel die Sterne", den neuen Roman der Amerikanerin Jeannette Walls, veröffentlicht. Ich habe vor 15 Jahren mit großer Begeisterung ihren autobiografischen Bestseller "Schloss aus Glas" gelesen, der auch als Verfilmung sehr erfolgreich war, und war daher sehr neugierig auf ihr neues Werk. Ich bin nicht enttäuscht worden.
Im Mittelpunkt des Romans, der in der Zeit der Prohibition spielt, steht die Ich-Erzählerin Sallie Kincaid. Sie wächst in einer Kleinstadt in Virginia als Tochter des mächtigen und vermögenden Duke auf, der durch einen Gemischtwarenladen, den Erwerb von Mietobjekten und den Verkauf von Schwarzgebranntem zu Reichtum gekommen ist. Nach dem Tod von Sallies Mutter heiratet der Vater bald wieder und bekommt mit seiner Frau Jane einen Sohn, Eddie. Als Sallie 8 Jahre alt ist, möchte sie ihrem Halbbruder das Fahren mit dem roten Bollerwagen beibringen, den der Duke ihr geschenkt hat. Dabei kommt es zu einem schweren Unfall, in dessen Folge Jane durchsetzt, dass Sallie zu ihrer Tante Faye nach Hatfield geschickt wird. Der Vater, der seine Tochter selten besucht, lässt Faye nur eine geringe Unterstützung für Sallies Lebensunterhalt zukommen, so dass Faye und ihre Nichte gezwungen sind, als Wäscherinnen zu arbeiten.
Als nach fast 10 Jahren Jane an der Grippe stirbt, darf Sallie wieder nach Hause zurückkehren. Ihre Aufgabe ist es fortan, Eddie zu unterrichten. Der Duke heiratet bald wieder, seine neue Ehefrau Kat nimmt sich nun des Jungen an, und Sallie überredet ihren Vater, für ihn als Chauffeurin und Geldeintreiberin arbeiten zu dürfen. Nachdem der Vater überraschend stirbt, tritt nach weiteren Todesfällen Sallie das Alleinerbe an. Um das Überleben des Unternehmens und ihrer Familie zu sichern, wird sie zur Schmugglerin und zur Anführerin eines Bandenkriegs.
In gewohnt schönem Sprachstil erzählt die Autorin die mitreißende Geschichte der Familie Kincaid. Wir erleben den Duke, der als Alleinherrscher die Geschicke seiner Familie und des Unternehmens lenkt, und die eigensinnige und mutige Sallie, die nicht dem damaligen Frauenbild entspricht und dafür kämpft, sich in der Männerdomäne zu behaupten. Sallies Leben hat weniger Höhen als Tiefen, sie muss Schicksalsschläge und Enttäuschungen verkraften. Ihre Entwicklung im Laufe des Buches hat mich beeindruckt. Als sie erkennt, dass die Prohibition zu mehr Armut und stärkerer Arbeitslosigkeit führt, handelt sie. Im letzten Teil des Romans kommt es zu überraschenden Wendungen, und es werden einige Familiengeheimnisse aufgedeckt.
Das Buch, das sich auch mit den Themen Gewalt und Rassismus auseinandersetzt, hat mir sehr gut gefallen, es hat mich von der ersten Seite bis zum stimmigen Ende gefesselt und fasziniert. Klare Leseempfehlung!
Im Mittelpunkt des Romans, der in der Zeit der Prohibition spielt, steht die Ich-Erzählerin Sallie Kincaid. Sie wächst in einer Kleinstadt in Virginia als Tochter des mächtigen und vermögenden Duke auf, der durch einen Gemischtwarenladen, den Erwerb von Mietobjekten und den Verkauf von Schwarzgebranntem zu Reichtum gekommen ist. Nach dem Tod von Sallies Mutter heiratet der Vater bald wieder und bekommt mit seiner Frau Jane einen Sohn, Eddie. Als Sallie 8 Jahre alt ist, möchte sie ihrem Halbbruder das Fahren mit dem roten Bollerwagen beibringen, den der Duke ihr geschenkt hat. Dabei kommt es zu einem schweren Unfall, in dessen Folge Jane durchsetzt, dass Sallie zu ihrer Tante Faye nach Hatfield geschickt wird. Der Vater, der seine Tochter selten besucht, lässt Faye nur eine geringe Unterstützung für Sallies Lebensunterhalt zukommen, so dass Faye und ihre Nichte gezwungen sind, als Wäscherinnen zu arbeiten.
Als nach fast 10 Jahren Jane an der Grippe stirbt, darf Sallie wieder nach Hause zurückkehren. Ihre Aufgabe ist es fortan, Eddie zu unterrichten. Der Duke heiratet bald wieder, seine neue Ehefrau Kat nimmt sich nun des Jungen an, und Sallie überredet ihren Vater, für ihn als Chauffeurin und Geldeintreiberin arbeiten zu dürfen. Nachdem der Vater überraschend stirbt, tritt nach weiteren Todesfällen Sallie das Alleinerbe an. Um das Überleben des Unternehmens und ihrer Familie zu sichern, wird sie zur Schmugglerin und zur Anführerin eines Bandenkriegs.
In gewohnt schönem Sprachstil erzählt die Autorin die mitreißende Geschichte der Familie Kincaid. Wir erleben den Duke, der als Alleinherrscher die Geschicke seiner Familie und des Unternehmens lenkt, und die eigensinnige und mutige Sallie, die nicht dem damaligen Frauenbild entspricht und dafür kämpft, sich in der Männerdomäne zu behaupten. Sallies Leben hat weniger Höhen als Tiefen, sie muss Schicksalsschläge und Enttäuschungen verkraften. Ihre Entwicklung im Laufe des Buches hat mich beeindruckt. Als sie erkennt, dass die Prohibition zu mehr Armut und stärkerer Arbeitslosigkeit führt, handelt sie. Im letzten Teil des Romans kommt es zu überraschenden Wendungen, und es werden einige Familiengeheimnisse aufgedeckt.
Das Buch, das sich auch mit den Themen Gewalt und Rassismus auseinandersetzt, hat mir sehr gut gefallen, es hat mich von der ersten Seite bis zum stimmigen Ende gefesselt und fasziniert. Klare Leseempfehlung!