Tierische Zukunft

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herr_stiller Avatar

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Wie unsere Zukunft aussieht? Schwer zu sagen, die Welt ist schließlich mehr als nur ein bisschen im Wandel. Aber: Wir können durchaus manches von denen lernen, deren Lebensraum wir viel zu häufig verdrängen – den Tieren. Christiane Dorion und Yeji Yun zeigen in „Von Ameise bis Wombat“ genau die im Untertitel genannten tierisch genialen Bautricks für unsere Zukunft.

Von der Physis des Dornteufels über Biberdämme hin zu den starken Netzen von Darwins Riesenspinne sind hier verschiedene Aspekte des tierischen Lebens vertreten – Körperbau, Wohnungsbau, Arbeitsmaterialien. Und, das ist in Kinderbüchern ja auch häufig ein Renner, Häufchen. Oder besser gesagt: würfelförmiges Wombat-Kacka, das nicht einmal stinken soll. Sachen gibt’s.

Das spannende Buch ist wundervoll illustriert und schön gebunden und allein daher schon ein Hingucker wie Handschmeichler und sicher einer der Gründe, warum es immer wieder angeschleppt wird. Aber auch die Inhalte sind kindgerecht geschrieben und gesetzt, so dass es schon bei knapp Vierjährigen Spaß macht, Neues zu entdecken und regelmäßig erneut anzusehen. Der Favorit hier ist übrigens The Gherkin in London, die direkt im Second Screen geöffnet werden muss.

Kleiner Wermutstropfen: Manchmal fehlt doch ein bisschen die Tiefe. Ja, es ist ein Buch für die jüngeren Kinder ab 5 Jahren (geht aber auch schon vorher), trotzdem wäre für Kinder wie Eltern manchmal spannend zu erfahren gewesen, worin Besonderheiten liegen, was vielleicht schon umgesetzt wurde oder auch woran es bislang scheitert. Bei manchen Tieren ist das der Fall, z. B. beim Gießkannenschwamm und der genannten Gurke im Zentrum Londons, bei anderen, wie beim Dornteufel oder beim Wombat wäre mehr tatsächlich mehr gewesen.

Alles in allem aber ein spannendes Buch, das nicht nur einen tollen Einblick in die Welt der Tiere gibt, sondern auch zeigt, wie sich der Mensch auf die Zukunft vorbereitet, aber auch vorbereiten muss. Das abschließende Quiz zeigt dann auch noch einmal schön, ob man alles im Kopf behalten hat, oder das Buch noch einmal lesen sollte. Aber das ist hier eh keine Frage – dafür macht es viel zu viel Spaß.