Düstere Vergangenheit und deprimierende Gegenwart

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furbaby mom Avatar

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Das Cover finde ich sehr ansprechend gestaltet; sowohl dieFarbwahl als auch die Abbildung des ländlichen, vermeintlich idyllischen Amerikas passen zu dem im Klappentext angedeuteten Inhalt des Werkes. Man erkennt direkt, dass es sich um einen Thriller handelt.
Als Fan von (True) Crime Documentaries und Cold Case-Fällen weckte die Story natürlich mein Interesse, zumal es hieß, der 'vermeintliche'/'angebliche' Mörder würde aus der Haft entlassen, und man Mutmaßungen anstellen kann, ob er das kleine Mädchen damals tatsächlich ermordet hat oder zu Unrecht eingesessen hat, weil damals schnell ein Schuldiger gefunden werden musste, um den lokalen Unmut der Bevölkerung einzudämmen.
In vielen Regionen der USA ist Armut ein großes Problem, auch im angeblichen Sunshine State Kalifornien. In Kombination mit der Depression von Duchess' Mutter haben Duchess und Robin also nicht die idealen Lebensbedingungen, im Gegenteil. Ich fand es erschütternd zu lesen, wie verlottert der Alltag der Kinder ist, wie verantwortungslos ihre Mutter Star sich verhält, indem sie die beiden quasi sich selbst überlässt und in Selbstmitleid versinkt. Am schlimmsten traf mich die stille Resignation von Duchess hinsichtlich der gesamten Sitaution. Kein Kind sollte sich mit solch unwürdigen Bedingungen abfinden müssen.
Der Schreibstil war nicht zu 100% mein Fall, erschien mir stellenweise etwas abgehackt und bremste meinen Lesefluss. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass man sich im Laufe der Lektüre daran gewöhnt, insbesondere sobald die Handlung sich weiter entfaltet und die Geschichte an Fahrt aufnimmt.