Eine Choreographie der Verdammten durch den Zusammenprall von Vergangenheit und Gegenwart

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gaudbretonne Avatar

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In einer kleinen kalifornischen Küstenstadt fühlt sich ein 13-jähriges Mädchen mit dem ausgefallenen Namen Duchess verantwortlich für ihren kleinen Bruder, da ihre depressive und traumatisierte Mutter die Ermordung ihrer Schwester vor 30 Jahren nie verarbeiten konnte. Nun wird ihr angeblicher Mörder aus der Haft entlassen, die Vergangenheit scheint somit die Gegenwart einzuholen und die Tragödie, die lange vor Duchess’ Geburt begann, spitzt sich zu.
Die Leseprobe fesselt von der ersten Zeile an, da der Text unglaublich spannend aufgebaut ist. Außerdem vermag der Autor das tragische Schicksal dieser gebeutelten Familie unglaublich herzergreifend darzustellen, wie die folgenden Zitate zeigen. So wird Duchess folgendermaßen beschrieben: „Sie gehörte zu den Kindern, denen das Leben übel mitspielte.“ Und spätestens wenn dieses Kind dann - als die Mutter versucht hat, sich das Leben zu nehmen- über das Thema Selbstmord reflektiert signiert: „Ich kann mich nicht entscheiden, ob Selbstmord etwas Egoistisches oder etwas Selbstloses ist.“ dürfte jeder Leser von dem Text gefesselt sein. Mich hat dieses Mädchen jedenfalls unglaublich berührt und ich würde sie sehr gerne durch den Roman begleiten.
Bestärkt in meinem Eindruck werde ich zudem von dem Vergleich mit dem großartigen Roman Der Gesang der Flusskrebse, den ich überaus gerne gelesen habe.