Spannender Einblick in eine amerikanische Kleinstadt

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emma winter Avatar

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Die kleine Duchess und ihr Bruder Robin haben schon mein Herz erobert. Der Autor versteht es, in den wenigen ersten Seiten das breite Panorama einer Küstenstadt in Amerika anzulegen.
Ein lange zurückliegender Mordfall, dessen Ausläufer noch heute die Menschen in Cape Haven prägen. Die beiden Zeitebenen wurden sehr schön verwoben und mit wenigen Worten wurde der Epilog sehr gut formuliert, um die Grundlage für die Handlung zu schaffen, die Jahrzehnte später spielt.
Es ist also bereits von Beginn an Spannung aufgebaut worden und auch die drei Charaktere, die man näher kennengelernt hat, sind sympathisch. Beste Voraussetzungen, um die Leserschaft bei der Stange zu halten. Man weiß in groben Zügen, worum es geht, will aber die weißen Flecken füllen und die Zusammenhänge erkennen. Was geschah damals wirklich? Wie wurde Vincent überführt? Wie ist es Star in den 30 Jahren seitdem ergangen? Was wird aus den Kindern?
Der Schreibstil gefällt mir ebenfalls sehr gut. Er ist eher klar und knapp, wenig verspielt oder blumig, so steht auch die "nackte" und traurige Situation/Geschichte der Geschwister und ihrer Mutter im Zentrum und nicht die Schreibweise. Sie unterstützt eher das offenbar karge und entbehrungsreiche Leben der Kinder.

Ich würde das Buch wahnsinnig gern lesen, weil es auf ehe nüchterne Weise die Geschichte der Kinder sehr intensiv transportiert. Das könnte ein wirklich ganz, ganz toller Roman sein.