Reise nach Georgien
Dieses Buch hat mich sofort in seinen Bann geschlagen. Saba, der als Kind 1992 vor dem Krieg fliehen musste, kehrt zwanzig Jahre später zurück in die alte Heimat Georgien, nachdem sowohl der Vater als auch sein älterer Bruder dorthin gereist und nach einer Weile verschwunden sind. Nun ist es an ihm, die Spur der beiden aufzunehmen und sie zu finden. Dabei nimmt er den Leser mit auf eine abenteuerliche und teils gefährliche Reise durch verwinkelte Altstadtgassen, dunkle Wälder und einsame Gebirge. Dabei ist er stets auf der Flucht vor korrupten Kommissaren, entlaufenen Tigern, brutalen Grenzsoldaten und den Geistern seiner Kindheit, doch erlebt auch Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit: "Ein Gast ist ein Geschenk von Gott" (georgisches Sprichwort).
Ich hatte bisher von Georgien wenig Vorstellung und von seiner Geschichte überhaupt keine Ahnung. Und die tragische Geschichte dieses Landes hat mich wirklich berührt. Auch heute noch ist Südossetien eine Konfliktzone, in die nicht ohne weiteres eingereist werden kann und an deren Grenze immer noch Menschen erschossen werden. Der Krieg (der auch 2008 noch einmal ausbrach) wirft noch immer seine Schatten und wie immer sind es die Zivilisten, die Familien, die Kinder, die am meisten darunter leiden.
Gleichzeitig haben mich die Beschreibungen der Landschaft und Städte fasziniert. In der Hauptstadt Tbilissi ein Clash aus Moderne und Überresten der Sowjetunion. Gläserne Neubauten und labyrinthartige Altstadtgassen, abenteuerliche Konstruktionen aus Dingen, die eben da waren und die nur durch ein Wunder immer noch stehen. In den Bergen uralte Dörfer, in denen jedes Haus einen eigenen Wachturm hat, die von den unzähligen Überfällen und Kriegen zeugen, die diese Gegenden erlebt haben (beim Lesen unbedingt die Orte googlen und Fotos anschauen).
Auch die Geschichte hat mich gefesselt und ich konnte richtig in sie eintauchen. Zugegeben hat mich Saba manchmal etwas genervt mit seinem Stimmen hören, den häufigen Panikattacken und seinem oft irrationalen Handeln. Ans Herz gewachsen ist mir hingegen sein taxifahrender Freund Nodarn und dessen Familie.
Nur das Ende hat mir nicht so gefallen, vielleicht weil ich es mir etwas rosiger gewünscht hätte. Doch im echten Leben ist es natürlich auch nicht immer rosig, schon gar nicht in einem vom Krieg gezeichneten Land. Aber ein Prolog, vielleicht ein Jahr später, um zu sehen, wie es den Charakteren ergangen ist, wäre für mich ein heilsamerer Abschluss gewesen.
Richtig umgehauen hat mich auch die Sprache, die dieses Buch zu einem besonderen Juwel macht. Fast auf jeder Seite finden sich außergewöhnliche Bilder und Formulierungen, die das Lesen wirklich zum Vergnügen machen.
Fazit: Dies ist eine spannende und berührende Geschichte über ein eher wenig bekanntes Land, geschrieben in einer tollen, bildhaften Sprache. Definitiv lesenswert!
Ich hatte bisher von Georgien wenig Vorstellung und von seiner Geschichte überhaupt keine Ahnung. Und die tragische Geschichte dieses Landes hat mich wirklich berührt. Auch heute noch ist Südossetien eine Konfliktzone, in die nicht ohne weiteres eingereist werden kann und an deren Grenze immer noch Menschen erschossen werden. Der Krieg (der auch 2008 noch einmal ausbrach) wirft noch immer seine Schatten und wie immer sind es die Zivilisten, die Familien, die Kinder, die am meisten darunter leiden.
Gleichzeitig haben mich die Beschreibungen der Landschaft und Städte fasziniert. In der Hauptstadt Tbilissi ein Clash aus Moderne und Überresten der Sowjetunion. Gläserne Neubauten und labyrinthartige Altstadtgassen, abenteuerliche Konstruktionen aus Dingen, die eben da waren und die nur durch ein Wunder immer noch stehen. In den Bergen uralte Dörfer, in denen jedes Haus einen eigenen Wachturm hat, die von den unzähligen Überfällen und Kriegen zeugen, die diese Gegenden erlebt haben (beim Lesen unbedingt die Orte googlen und Fotos anschauen).
Auch die Geschichte hat mich gefesselt und ich konnte richtig in sie eintauchen. Zugegeben hat mich Saba manchmal etwas genervt mit seinem Stimmen hören, den häufigen Panikattacken und seinem oft irrationalen Handeln. Ans Herz gewachsen ist mir hingegen sein taxifahrender Freund Nodarn und dessen Familie.
Nur das Ende hat mir nicht so gefallen, vielleicht weil ich es mir etwas rosiger gewünscht hätte. Doch im echten Leben ist es natürlich auch nicht immer rosig, schon gar nicht in einem vom Krieg gezeichneten Land. Aber ein Prolog, vielleicht ein Jahr später, um zu sehen, wie es den Charakteren ergangen ist, wäre für mich ein heilsamerer Abschluss gewesen.
Richtig umgehauen hat mich auch die Sprache, die dieses Buch zu einem besonderen Juwel macht. Fast auf jeder Seite finden sich außergewöhnliche Bilder und Formulierungen, die das Lesen wirklich zum Vergnügen machen.
Fazit: Dies ist eine spannende und berührende Geschichte über ein eher wenig bekanntes Land, geschrieben in einer tollen, bildhaften Sprache. Definitiv lesenswert!