Vor hundert Jahren und einen Sommer

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Ich bin etwas unschlüssig bezüglich der Punktevergabe. Zum einen ist der Sprachstil dieses Buches außergewöhnlich schön, andererseits aber langwierig und zu ausschweifend. Hm... Anfangs war ich von dieser blumigen Sprache begeistert. Der Autor versteht es hervorragend, Landschaften, Stimmungen und Situationen bildlich und sinnlich zu beschreiben. Siehe - diese wunderbaren heißen Sommer und im Gegensatz dazu die langen, klirrend kalten Winter. Sehr gekonnt. Mit der Zeit wiederholen sich diese Ausschmückungen aber zu oft und es wird zeitweise sogar langweilig.
Die Geschichte der Annemie ist berührend und gut erzählt. Trotzdem Annemie`s Start ins Leben nicht gerade hoffnungsvoll war, kann sie bei herzensguten Zieheltern aufwachsen. Ohne Brutalität und Ähnliches, wie man es in anderen Geschichten oft vorgesetzt bekommt.
Es gibt aber auch viele traurige Situationen in Annemie`s Leben. So etwa der Weggang und später der Tod der Mutter.
Aber Annemie geht ihren Weg mit Beharrlichkeit. Begegnet der großen Liebe (zu Jonathan) und findet Erfüllung in ihrer Aufgabe Kirschen zu produzieren.Bis der Krieg wieder alles in Frage stellt.
Annemie nahm ihre Lebenssituation manchmal zu stoisch hin. Ich hätte mir gewünscht, ihre Gedanken und ihr Wesen besser kennenzulernen. Das kam meiner Meinung nach durch die ausschweifenden Landschaftsbeschreibungen u.s.w. zu kurz.
Die Schwarz-Weiße Gestaltung des Covers passt nicht unbedingt zur sehr farbig und blumig erzählten Geschichte.Man braucht ein bisschen um sich einzulesen, ich würde das Buch aber weiterempfehlen.