Wie ein Märchen

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mariam Avatar

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In seiner Widmung schriebt der Autor Jürgen-Thomas Ernst von einem Märchen, dass er schreiben soll und das tut er. Mit diesem Roman "Vor hundert Jahren und einem Sommer" taucht der Leser ein in eine vergangene Zeit.
Der Autor, ein Vorarlberger, gibt den Orten und Städten keine Namen, und dennoch, oder gerade deshalb ist man als Leser versucht, sich vorzustellen, wo die Geschichte spielt.
Annemie wird als lediges Kind geboren. Die Mutter ist gezwungen, ihr Kind zu Pflegeeltern zu geben. Hier wächst sie bei einem liebevollen älteren Ehepaar auf, das ihr und Jonathan, einem anderen Pflegekind, ein geborgenes Zuhause schenken möchte. Als junges Mädchen verlässt sie ihre Pflegefamilie und kommt zuerst in ein Armenhaus. Sie erlebt schwere Schicksalschläge, bekommt selbst ein lediges Kind, das sie bald wieder verliert, und kehrt nach abenteuerlichen Wegen zu ihrem Ziehvater zurück ins Dorf der Kirschen. Hier trifft sie auch wieder auf Jonathan, mit dem sie sich bald einen großen Traum erfüllen will.
Die Sprache ist sehr poetisch, die Charaktere werden liebevoll skizziert, man verliert sich in den vielen Erzählsträngen und lebt und leidet mit den handelnden Personen mit.
Das Buch ist eine "spannende und berührende Geschichte voller Überraschungen und Wendungen, denen man sich nicht entziehen kann", heißt es auf dem Cover - dem stimme ich mit ganzem Herzen zu.