Berührend und von bedrückender Aktualität
Das Cover von „Vor hundert Sommern“ von Katharina Fuchs mag ich ausgesprochen gerne, denn die lesende Frau im Baum spricht mich absolut an. Zudem macht die künstlerische Gestaltung des Bildes einen sehr ansprechenden Eindruck und ich habe das Gefühl, die Blätter im leichten Sommerwind wispern hören zu können. Das Cover spiegelt keine bestimmte Szene im Buch oder zeigt uns konkrete Inhalte und doch passt es meiner Meinung nach gut zum Inhalt der Geschichte.
Diese erzählt die bewegende Geschichte einer deutschen Familie. Die junge Studentin Lena fühlt sich schon seit sie denken kann ausgeschlossen und einsam. Erst als sie auf die Lebensgeschichte ihrer Großtante Clara stößt und mit den Erzählungen ihrer Oma in ihre eigenen familiären Vergangenheit eintaucht, erklären sich manche Dinge, für die sie bisher keine Worte fand. Auch Lenas Mutter reist mit in vergangene Zeiten und beide Frauen kämpfen mit den (politischen) Herausforderungen unserer Zeit, während eine lange verschwiegene Tragödie aufgedeckt wird…
Katharina Fuchs erzählt ihre Geschichte in einer Sprache, die mir sehr gut gefällt. Ihre Beschreibungen wirken detailliert und fein, manche Gedankengänge haben poetische-philosophische Anklänge und es ergibt sich ein sehr angenehmer Lesefluss. Auch die Erzählweise ist für meinen Geschmack hervorragend gewählt, denn durch die unterschiedlichen Zeitebenen und die Perspektivwechsel zwischen den Protagonistinnen kann ich als Leserin dem Geschehen und den Emotionen unglaublich nahe kommen.
Mich hat das Schicksal der Familie sehr berührt und ich habe das Eintauchen sehr genossen. Allerdings ist es keine „Wohlfühllektüre“ und die Themen sind teilweise schon auch sehr belastend (z. B. Holocaust, psychische Probleme, politische Entwicklungen, Alter, Verlust, Gewalt). Bei mir haben zum Beispiel die Beschreibungen sehr aktueller und bedrohlicher politischen Entwicklungen unserer Zeit regelrecht für Beklemmung gesorgt. Ich finde das aber wirklich gut, denn Hinschauen und Hinfühlen ist wichtig und ich finde es toll, dass die Autorin diese Themen aufgreift. Zudem ist es ihr wunderbar gelungen mich mit den ProtagonistInnen fühlen zu lassen und das ist für mich besonders wichtig.
Bedingt durch die Tatsache, dass die Geschichte aus den Blickwinkeln der verschiedenen Generationen erzählt wird, bietet sich zudem für LeserInnen die Möglichkeit die unterschiedlichsten Identifikationsfiguren zu finden. Ich fand dabei vor allem die diversen Ausgangsvorrausetzungen und Wertevorstellungen, Erwartungen an sich selber und seine Mitmenschen sowie die unterschiedlichen Erfahrungen sehr interessant und bin begeistert, wie gut der Autorin der Einsatz dieser Wesensmerkmale gelungen ist – für mich wirkten die Charaktere besonders authentisch und lebendig.
Eine Geschichte, in der wichtige Themen angesprochen werden, die für das Erinnern plädiert und die zum Nachdenken anregt – absolut lesenswert und trotz aller schweren Themen ein unterhaltsamer Lesegenuss, den ich nur empfehlen kann!
Diese erzählt die bewegende Geschichte einer deutschen Familie. Die junge Studentin Lena fühlt sich schon seit sie denken kann ausgeschlossen und einsam. Erst als sie auf die Lebensgeschichte ihrer Großtante Clara stößt und mit den Erzählungen ihrer Oma in ihre eigenen familiären Vergangenheit eintaucht, erklären sich manche Dinge, für die sie bisher keine Worte fand. Auch Lenas Mutter reist mit in vergangene Zeiten und beide Frauen kämpfen mit den (politischen) Herausforderungen unserer Zeit, während eine lange verschwiegene Tragödie aufgedeckt wird…
Katharina Fuchs erzählt ihre Geschichte in einer Sprache, die mir sehr gut gefällt. Ihre Beschreibungen wirken detailliert und fein, manche Gedankengänge haben poetische-philosophische Anklänge und es ergibt sich ein sehr angenehmer Lesefluss. Auch die Erzählweise ist für meinen Geschmack hervorragend gewählt, denn durch die unterschiedlichen Zeitebenen und die Perspektivwechsel zwischen den Protagonistinnen kann ich als Leserin dem Geschehen und den Emotionen unglaublich nahe kommen.
Mich hat das Schicksal der Familie sehr berührt und ich habe das Eintauchen sehr genossen. Allerdings ist es keine „Wohlfühllektüre“ und die Themen sind teilweise schon auch sehr belastend (z. B. Holocaust, psychische Probleme, politische Entwicklungen, Alter, Verlust, Gewalt). Bei mir haben zum Beispiel die Beschreibungen sehr aktueller und bedrohlicher politischen Entwicklungen unserer Zeit regelrecht für Beklemmung gesorgt. Ich finde das aber wirklich gut, denn Hinschauen und Hinfühlen ist wichtig und ich finde es toll, dass die Autorin diese Themen aufgreift. Zudem ist es ihr wunderbar gelungen mich mit den ProtagonistInnen fühlen zu lassen und das ist für mich besonders wichtig.
Bedingt durch die Tatsache, dass die Geschichte aus den Blickwinkeln der verschiedenen Generationen erzählt wird, bietet sich zudem für LeserInnen die Möglichkeit die unterschiedlichsten Identifikationsfiguren zu finden. Ich fand dabei vor allem die diversen Ausgangsvorrausetzungen und Wertevorstellungen, Erwartungen an sich selber und seine Mitmenschen sowie die unterschiedlichen Erfahrungen sehr interessant und bin begeistert, wie gut der Autorin der Einsatz dieser Wesensmerkmale gelungen ist – für mich wirkten die Charaktere besonders authentisch und lebendig.
Eine Geschichte, in der wichtige Themen angesprochen werden, die für das Erinnern plädiert und die zum Nachdenken anregt – absolut lesenswert und trotz aller schweren Themen ein unterhaltsamer Lesegenuss, den ich nur empfehlen kann!