Hochaktuell

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Als Lenas Oma ins Altersheim muss, hilft Lena ihrer Mutter Anja die Wohnung in Berlin auszuräumen. Dabei stoßen sie nicht nur auf viele gemeinsame Erinnerungsstücke, sondern finden auch Dinge, die an eine Zeit erinnern, die in der Familie eher totgeschwiegen wird. Lena ist fasziniert von der Geschichte ihrer Urgroßtante Clara, die ihre Oma Elisabeth ihr nun Stück für Stück erzählt. So taucht sie ab in das Berlin der 20er Jahre bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten.
Aber auch die Gegenwart hält für Lena und ihre Mutter einige Herausforderungen bereit. So hat zum Beispiel der brutale Überfall der HAMAS am 7. Oktober 2023 auf Israel auch Auswirkungen auf das Leben von Mutter und Tochter.

„Vor hundert Sommern“ von Katharina Fuchs ist ein hochaktueller Familienroman, der auf zwei Zeitebenen spielt. Ich fand beide Zeitebenen gleichermaßen interessant.
Mir hat besonders die Aktualität sehr gut gefallen. Das Buch ist der erste Roman, den ich kenne, der die Ereignisse vom 7. Oktober und die darauffolgenden antisemitischen Reaktionen thematisiert. Auch wenn die Schauplätze der antisemitischen Ereignisse 2024 im Roman fiktional sind, sind sie doch Zeugnis unserer Zeit, denn sie stehen für viele reale Ereignisse der jüngeren Vergangenheit.

Katharina Fuchs‘ Schreibstil gefällt mir wie immer sehr gut. Ich habe das Buch in kürzester Zeit gelesen und es hat eine regelrechte Sogwirkung entfaltet. Und obwohl es sich so leicht liest, macht es nachdenklich und wirkt nach.

Der Roman ist ein Buch über Frauen, Männer spielen hier wirklich nur eine Nebenrolle. Dafür sind diese Frauen wirklich wie aus dem Leben gegriffen, sie sind nicht perfekt, sondern haben positive wie negative Eigenschaft, Stärken und Schwächen und große Träume.

„Vor hundert Sommern“ von Katharina Fuchs ist ein Familienroman mit gesellschaftlicher Relevanz.