Wunderbarer Drei-Generationen-Roman
Dieses Buch von Katharina Fuchs habe ich mit großer Freude gelesen. Zunächst dachte ich, es ginge nur um das Leben von Clara (der Großtante) vor hundert Jahren, aber nein. Die Autorin hat auf wunderbare Weise drei Generationen der Familie miteinander verknüpft. So erfahren wir vom Leben der Großmutter, Elisabeth, mit 95 Jahren, Anja, der Mutter, mit 59 Jahren und Lena, der Enkeltochter, mit Anfang Zwanzig. Das Leben und die jeweils damit verbundenen Probleme aller Protagonistinnen wird erzählt, für jede gibt es eine positive Problemlösung. Dabei wird vor aktueller Gesellschaftskritik nicht Halt gemacht, was ich sehr bewundernswert finde. Als durch einen Dachbodenfund und alte Fotos das Leben von Clara und der gesamten Familie durch die mühsamen Erzählungen von Elisabeth durchleuchtet wird, stellen sich ganz besonders Fragen zum Antisemitismus damals und heute, zu denen sich die Autorin klar positioniert. Chapeau für dieses großartige Werk, es ist spannend bis zum Schluss, da sich erst auf den letzten Seiten das Geheimnis lüftet. Ich kann das Buch klar weiterempfehlen.